G7-Gipfel in Italien: So edel tagen die Regierungschefs in Apulien

RMAG news

Es ist wieder so weit: Die großen demokratischen Industrienationen treffen sich zum G7-Gipfel. Diesmal ist Italien der Gastgeber – und sorgt dafür, dass es seinen Gästen an nichts fehlt. Alle Jahre wieder trifft sich die Gruppe der großen demokratischen Industrienationen (G7) zum Gipfel, immer abwechselnd in einem der sieben Länder. Anfangs, nach dem Auftakt 1974, war das für die Staats- und Regierungschefs Gelegenheit zum offenen Gespräch in kleinem Kreis. Inzwischen sind daraus viele Millionen teure Großveranstaltungen geworden, durchgetaktet bis ins Detail. Dafür hat es sich die Siebenergruppe angewöhnt, fernab vom Volk zu tagen – meistens in strengstens abgesicherten Luxushotels. In diesem Jahr fiel die Wahl der italienischen Gastgeber auf das Ferienresort “Borgo Egnazia”. An diesem Donnerstag geht es los, am Samstag ist Schluss. Die Geschichte des Ortes Mit dem Namen des Tagungsorts können wohl nur die wenigsten etwas anfangen. Die Stadt Gnathia (auf Italienisch: Egnazia) war eine antike Hafenstadt in Apulien – in etwa dort, wo am italienischen Stiefel der Absatz beginnt, auf halber Strecke zwischen Brindisi und Bari. Ihre Blütezeit erlebte sie in der frühen römischen Kaiserzeit. Im sechsten Jahrhundert wurde Ghnatia zerstört. Übrig sind nur Ruinen, die man heutzutage besichtigen kann. Daneben gibt es seit einiger Zeit ein gutes Museum. Apulien gehört zu Italiens schönsten Gegenden, aber auch zu den ärmsten. Dem Süden des Landes geht es seit jeher schlechter als dem Norden. Immer noch ziehen viele weg, vor allem die Jugend. In jüngster Zeit hat sich Apulien mit seinen Stauferburgen wie dem rätselhaft achteckigen Castel del Monte, den weißen Barockstädten und den Stränden zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Vom Massentourismus, anderswo in Italien ein großes Thema, ist die Region noch einigermaßen verschont. Dafür plagt die Region etwas anderes: ein Bakterium, das Olivenbäume massenweise absterben lässt. Das Hotel “Borgo Egnazia” Das Luxus-Resort “Borgo Egnazia” – 28 Villen sowie 63 Suiten oder Zimmer in traditionell apulischem Stil, dazu Restaurants, Pools, ein Golfplatz und ein Beachclub – ist noch keine 15 Jahre alt. Bislang las man darüber selten in Politiknachrichten, umso mehr dafür in den Klatschspalten. Die US-Stars Justin Timberlake und Jessica Biel feierten hier 2012 groß Hochzeit, angeblich für mehrere Millionen Dollar. Zu den regelmäßigen Gästen gehört A-Prominenz wie Madonna oder die Beckhams. Tatsächlich ist das Resort auch zu herkömmlichen Zeiten eine Festung: Ohne Reservierung kommt man nicht hinein. Das “Borgo Egnazia” findet sich auch in den Ranglisten der besten Hotels der Welt. Die Preise sind entsprechend: Das Doppelzimmer kostet an manchen Tagen mehr als 2.700 Euro. Sicherheitsmaßnahmen für die G7-Chefs Die meisten Staats- und Regierungschefs der G7 (und auch der eine oder andere sonstige Gast) werden auf dem Gelände wohnen. Aus Sicherheitsgründen ist das Resort für zehn Tage geschlossen. Rundum wurde eine “zona rossa” eingerichtet, eine rote Zone als Sperrgebiet: Hier ist kein Durchkommen mehr. Vor der Küste sollen Kriegsschiffe kreuzen. Zudem wurden die Straßen sehr großzügig neu asphaltiert, und das Militär legte ein Dutzend Hubschrauber-Landeplätze an. Die Fahrt über Apuliens Straßen, berüchtigt für ihre Schlaglöcher, möchte man solch hohem Besuch keinesfalls zumuten.

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