Er ist wieder da. Und wie. Nachdem HSV-Sprinter Owen Ansah gleich zwei Verletzungen erlitten hatte und mehr als ein Jahr lang pausieren musste, steht der 23-Jährige nun wieder auf der Bahn. Die Bronze-Medaille mit der Staffel und der starke fünfte Platz über 100 Meter bei der Leichtathletik-EM in Rom sollen nur der Anfang gewesen sein – Ansah hat viel vor. Und er fühlt sich, pünktlich für die Olympischen Spiele in Paris, besser als jemals zuvor. Der MOPO erzählt das Hamburger Sprint-Talent, wieso ihn seine Verletzung noch stärker gemacht hat und welche großen Ziele er jetzt im Blick hat.
„Ich würde schon sagen, dass ich wieder voll da bin“, strahlt Ansah im Gespräch mit der MOPO. „Ich bin endlich wieder gesund, mein Körper fühlt sich endlich wieder gut an. Und vor allem mental fühle ich mich stärker als vor der Verletzung.“
HSV-Sprinter Owen Ansah war über ein Jahr verletzt
Eine bemerkenswerte Aussage. Schließlich war die 23 Jahre alte Sprint-Hoffnung über ein Jahr lang verletzt ausgefallen, hatte seit Frühjahr 2023 erst mit einem Schambein-Ödem und dann mit einem Ermüdungsbruch im Fuß zu kämpfen gehabt. Ansah fehlte ein komplettes Jahr. „Das war keine einfache Zeit für mich“, sagt Ansah rückblickend. „Aber ich habe meine Ziele nie aus den Augen verloren. Das hat mir Mut gegeben, jeden Tag für mein Comeback zu kämpfen. Ich habe noch sehr viel vor.“
Keine leeren Worte. Obwohl Ansah erst vor wenigen Wochen wieder mit Spikes auf der Laufbahn stand, sprintete er bei der Leichtathletik-EM in Rom Anfang Juni über 100 Meter auf Platz fünf und mit der Staffel zu Bronze. „Diese Medaille war eine Belohnung für mich“, schwärmt Ansah von dem „mega Gefühl“, wieder um Edelmetall zu laufen: „Es zeigt mir, dass ich das alles nicht umsonst durchgemacht habe.“
HSV-Sprinter Ansah will nach EM-Coup zu Olympia
Das hat Ansah ohnehin nicht. Er sei jetzt ein ganz anderer Sportler als vor der langen Pause, gesteht er. „Ich bin stärker geworden – nicht nur mental, sondern auch im Kraft- und Startbereich“, erzählt der hauptberufliche Sportsoldat. „Vor allem aber höre ich jetzt viel mehr auf meinen Körper. Diese Zeit hat mir ein Stück weit die Augen geöffnet. Ich gehe jetzt ganz anders in jeden einzelnen Trainingstag.“
WITTERS
Die nächsten Ziele fest im Blick: Owen Ansah ist wieder zurück auf der Laufbahn.
Mit dieser neu gewonnenen Stärke will Ansah nun seine nächsten Ziele angreifen. Vor wenigen Wochen hat er mit der 4 x 100-Meter-Staffel das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris gelöst, die Einzel-Qualifikationen werden mit den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (28. bis 30. Juni) abgeschlossen. „Ich denke, ich habe nicht so schlechte Karten, um in der Staffel nominiert zu werden“, hofft Ansah, der schon 2021 bei Olympia in Tokio mit der Staffel an den Start gehen durfte.
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Und im Einzel? „Ich möchte keine großen Versprechen abgeben“, sagt der HSV-Sprinter, der 2021 und 2022 jeweils Deutscher Meister über 200 Meter wurde. „Wir müssen in der Leichtathletik mit viel Druck umgehen können, da versuche ich ihn mir selbst zu nehmen, wo es geht. Ich möchte in Braunschweig meine bestmögliche Leistung abrufen. Und dann denke ich schon, dass ich in Paris – mit der Staffel oder im Einzel – auf der Bahn stehen werde.“
„Habe noch viel vor“: HSV-Sprinter nimmt nach EM-Coup Olympia ins Visier wurde gefunden bei mopo.de
