Trotz Rekordzahlen: Dieses beliebte HVV-Projekt steht auf der Kippe

Trotz Rekordzahlen: Dieses beliebte HVV-Projekt steht auf der Kippe

Seit Anfang 2023 fahren die weißen Autos von „hvv hop“ durch den Bezirk Harburg – und erinnern mit ihrer Form an die berühmten Londoner Taxis. Wie die Fahrzeuge der VW-Tochter „Moia“ sammeln sie Fahrgäste mit ähnlichen Zielen auf und bündeln sie zu Fahrgemeinschaften. Das günstige Angebot wird in dem nicht gerade von Bus und Bahn verwöhnten Bezirk sehr gut angenommen, schreibt eine Rekord-Zahl nach der nächsten – und steht nun doch auf der Kippe.

Zwischen 17.000 und 21.000 Fahrgäste nutzen monatlich die Shuttle von „hvv hop“, wie eine aktuelle Senatsanfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll zeigt. Die Anzahl der Fahrten stieg steil nach oben: Waren es im Juli 2023 pro Monat noch 12.509 Touren, so waren die weißen Autos im Juni 2024 bereits 16.270 Mal unterwegs.

„hvv hop“: Hier sind die weißen Shuttle unterwegs

Das könnte auch an den moderaten Preisen liegen: Die Mitfahrt ist mit allen HVV-Fahrkarten plus einem Aufpreis von zwei Euro pro Person und Fahrt möglich. „hvv hop“ ist zwar Teil des Öffentlichen Nahverkehrs, aber eben ohne festen Fahrplan oder Linie unterwegs. Aktuell gibt es die Autos hauptsächlich südlich der Elbe, darunter in den Stadtteilen Harburg, Heimfeld, Eißendorf, Wilstorf und Gut Moor.

In diesen Hamburger Stadtteilen ist „hvv hop“ derzeit unterwegs.
VHH 

In diesen Hamburger Stadtteilen ist „hvv hop“ derzeit unterwegs.

Die meisten Fahrgäste buchen das Shuttle, um zur nächsten S-Bahnstation oder zum Einkaufen zu kommen.

Projekt „hvv hop“ läuft Ende des Jahres 2024 aus

Doch Trepolls Fragen an den Senat zeigen auch: Die Zukunft dieses beliebten Projekts ist nicht sicher. Das bestätigt Lennart Meyer, Sprecher der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), die für „hvv hop“ verantwortlich sind. „Im Bediengebiet Harburg läuft die aktuelle Projektlaufzeit bis Ende 2024“, sagt er zur MOPO. „Als Betreiberin planen wir auch den Betrieb für die nächsten Jahre. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir jedoch noch keine abschließende Entscheidung mitteilen und befinden uns im engen Austausch mit der Stadt Hamburg.“

Ein Problem: die Kosten. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sagte Anfang des Jahres bei einer Veranstaltung der TU Hamburg, dass die Stadt derzeit jede einzelne Fahrt mit zehn bis 15 Euro bezuschusse. Aber es gibt einen Plan, wie das Angebot „langfristig wirtschaftlicher gestaltet werden kann“: Roboter-Autos. Die „hvv hop“-Flotte soll um 20 autonome Fahrzeuge erweitert werden, so VHH-Sprecher Meyer.

So soll das Projekt „hvv hop“ kostengünstiger werden

Dahinter steckt das Projekt „ahoi“, das bis Ende 2027 läuft und von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) mit 18 Millionen Euro bezuschusst wurde. Es gehe nicht darum, Jobs von Fahrern abzubauen, betont Meyer. Aber angesichts des Fachkräftemangels könne der ÖPNV so weiter ausgebaut werden – und das auch noch deutlich kostengünstiger.

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Mobilitätsforscher Carsten Gertz von der TU Hamburg bezeichnete diese Kalkulation im Gespräch mit der MOPO bereits als „Wette auf die Zukunft“. Auch der Sammeltaxi-Dienst „Moia“ will seine Flotte künftig mit autonomen Fahrzeugen aufstocken und die Hochbahn plant einen autonomen Kleinbus. Bislang ist allerdings nur „Moia“ mit ein paar Test-Roboter-Fahrzeugen auf Hamburgs Straßen unterwegs – drin sitzt außerdem immer noch ein Fahrer, der im Notfall eingreifen kann.

Trotz Rekordzahlen: Dieses beliebte HVV-Projekt steht auf der Kippe wurde gefunden bei mopo.de

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