Andrey Kozlov: Geisel berichtet von Martyrium in den Händen der Hamas

RMAG news

Eine weitere israelische Geisel hat vom Martyrium in den Händen der Hamas erzählt. Der Mann kann öffentlich jedoch nicht selbst sprechen. Das tun seine Eltern nun für ihn. Andrey Kozlow wusste nicht, ob die Männer, die sein Versteck stürmten, ihn befreien oder ob sie ihn töten wollten. Auf Videoaufnahmen, die von der israelischen Armee IDF veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie der Mann panisch die Hände hochreißt und auf den Männern in den Kampfanzügen und den Maschinengewehren im Anschlag etwas entgegenschreit. Die Kämpfer der Sondereinheit der IDF kamen, um Kozlow zu befreien. Der 27-jährige Israeli, der aus Russland stammt, hatte sich seit dem 7. Oktober 2023 in der Hand der Hamas befunden. Die Terroristen hatten ihn beim Überfall auf das Nova-Musikfestival verschleppt, wo Kozlow als Sicherheitsmann gearbeitet hatte. Am vergangenen Samstag war er von israelischen Spezialeinheiten im Gazastreifen befreit worden, wie auch drei andere Geiseln. Nun schilderte die Familie Kozlows, welchem Martyrium ihr Sohn in den vergangenen Monaten ausgesetzt gewesen ist. “Er sagte ‘es sei eine sehr schwere Zeit’ gewesen”, so Kozlows Mutter Jewgenija gegenüber der “New York Times”. “Es ist für ihn schwer, es in Worte zu fassen.” An heißen Tagen mit vielen Decken zugedeckt Deshalb spricht Kozlow bislang nicht selbst. Stattdessen berichteten seine Familie und auch seine Freundin in unterschiedlichen Medien davon, was Andrey erlebt habe. Kozlows Mutter sprach etwa davon, dass ihm in den ersten Monaten der Geiselhaft zunächst die Hände hinter dem Rücken gefesselt worden seien. Als er schließlich mit den Händen vor seinem Oberkörper gefesselt worden sei, sei ihm dies wie ein Geschenk vorgekommen. Ärzte, die die Geiseln nach ihrer Befreiung untersuchten, kamen zum Schluss, dass sie zwar in körperlich relativ guter Verfassung waren, lediglich Spuren von Mangelernährung aufwiesen. Allerdings diagnostizierten sie zum Teil schwere psychische Traumata. “Sie alle wurden missbraucht, bestraft und gefoltert, physisch, als auch psychisch, und zwar auf vielfältige Weise”, sagte der Arzt Itai Pessach vom Sheba Medical Center in Tel Aviv . Auch die Eltern Kozlows sprechen von Folter und Bestrafungen ihres Sohnes. Er sei etwa an sehr heißen Tagen mit vielen Decken zugedeckt worden. Besonders einen Wächter habe er als grausam beschrieben, sagten sie in einem Interview mit dem israelischen Sender “Kan”. Einmal in der Woche eine Dusche Die Hamas-Terroristen machten dem Mann zudem weis, seine Eltern würden sich nicht für sein Schicksal interessieren und auch die israelische Regierung setze sich nicht für seine Freilassung ein. Sie erzählten ihm sogar, seine Mutter würde Urlaub in Griechenland machen und schere sich nicht um sein Schicksal. “Sie sagten Andrey, er solle absolutes Stillschweigen bewahren, weil sie, die Geiseln, ein großes [politisches] Problem für Israel darstellten”, sagte seine Mutter der “Times”. “Sie erzählten ihm, Israel könne dieses Problem auf vielfältige Weise lösen, auch durch eine Ermordung der Geiseln.” Der israelischen Nachrichtenseite “ynet” sagte die Mutter Kozlows weiter, ihr Sohn habe ihr gesagt, dass er und seine beiden Mitgefangenen Dinge erlebt hätten, die er ihr nicht alle erzählen werde. Kozlows Freundin wiederum berichtete dem israelischen Sender “Channel 12”, die drei Männer seien über den Zeitraum in vier verschiedenen Wohnungen gefangen gehalten worden. Im Oktober und November vergangenen Jahres hätten sie kaum zu essen gehabt. Kozlow habe einmal in der Woche duschen dürfen.

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