Aserbaidschan kontrolliert jetzt vier armenische Dörfer

Aserbaidschan kontrolliert jetzt vier armenische Dörfer

Vier Dörfer, die bislang zu Armenien gehörten, werden jetzt von Aserbaidschan verwaltet. Damit wird ein Abkommen zwischen den zerstrittenen Ländern umgesetzt. Aserbaidschan hat im Rahmen eines Grenzabkommens mit Armenien die Kontrolle über vier unbewohnte Dörfer im Bezirk Gazakh an der Grenze zu Armenien übernommen. Dies teilte der stellvertretende aserbaidschanische Ministerpräsident Schahin Mustafajew am Freitag mit. Das zurückgegebene Gebiet umfasse 6,5 Quadratkilometer. Es steht jetzt unter der Überwachung des aserbaidschanischen Grenzdienstes. Armenien hatte im April erklärt, es werde die unbewohnten Dörfer an Aserbaidschan zurückgeben. Für Armenien sind die Dörfer strategisch relevant, da sie an einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt Eriwan und der georgischen Grenze liegen. Proteste nach Rückgabeerklärung Beide Seiten hatten das Grenzabkommen als einen Meilenstein auf dem Weg zu einem Friedensabkommen in dem mehr als 30 Jahre währenden Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan bezeichnet. Die Entscheidung des armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan, die vier Dörfer zu übergeben, hat im eigenen Land Proteste ausgelöst. In einer Ansprache an die Nation am späten Freitagabend sagte Panschinjan, das Ziel aller Armenier sei es, so zu handeln, dass “ein souveränes und demokratisches Armenien mit festgelegten Grenzen zu einer nationalen Ideologie und einem nationalen Konzept wird.” Armenien hatte im vergangenen September eine bittere Niederlage erlitten, als aserbaidschanische Truppen in einer Blitzoffensive Bergkarabach unter ihre Kontrolle brachten. Die geschätzt etwa 100.000 ethnischen Armenier in der Region flohen daraufhin nach Armenien.

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