„Der wird fertiggebaut“: Es gibt noch Hoffnung für den Elbtower

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Gibt es doch noch Hoffnung für die Elbtower-Ruine an den Elbbrücken? Einer der Geldgeber des Turms hält einen Abriss, der mittlerweile als durchaus realistische Option gehandelt wird, für ausgeschlossen. Mehrere Gruppen würden derzeit Kapital sammeln, um das Projekt zu Ende zu bringen. Doch grundsätzliche Probleme bleiben. Umso fraglicher, ob die Stadt ihr Versprechen, kein Steuergeld in das vermurkste Projekt zu stecken, wird halten können.

Es ist eine wuchtige Ansage: „Der wird fertiggebaut. Er wird in seiner vollen Höhe fertiggebaut, und es wird ein Anziehungspunkt für Touristen – ähnlich wie bei der Elbphilharmonie.“

Elbtower: „Eine Ruine kann sich Hamburg gar nicht leisten“

Das sagt Ulrich Leitermann, Chef der Hamburger Versicherung Signal-Iduna und damit einer der Geldgeber des Elbtowers. „Ganz ehrlich, das kann sich Hamburg doch nicht erlauben, dass man so eine Bauruine sieht, wenn man über die Elbbrücken fährt. Das tut doch weh“, so Leitermann im NDR.

Die Signal-Iduna hält ein im Grundbuch gesichertes Darlehen für 50 Millionen Euro am Turm. Mehr eigenes Geld will der Vorstand allerdings nicht zuschießen. Das sollen andere erledigen. Mehrere Interessengruppen gäbe es derzeit, sagt Leitermann.

Mehrere Investoren haben Interesse am Elbtower

Er vergleicht die Situation mit der am Ende äußerst erfolgreichen und für Hamburg lukrativen Rettung von Hapag-Lloyd – und appelliert ebenfalls an eine Hamburger Lösung.

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Tatsächlich gibt es nach MOPO-Informationen eine Riege reicher Hamburger Unternehmer, die über eine Rettung verhandeln. Und auch der Insolvenzverwalter bestätigt, dass mehrere Investoren Interesse bekundet haben – ohne Details oder Namen zu nennen. Doch Geld zu verschenken hat derzeit niemand. Im Gegenteil, Kapital ist knapp wie lange nicht. Und die Grundprobleme des Turms bleiben weiter bestehen.

Erstens ist das Bauen derzeit extrem teuer und die Zinsen sinken nicht so schnell wie erhofft, womöglich sinken sie sogar gar nicht in absehbarer Zeit. Zweitens ist der Büromarkt in einer schweren Krise – die Wirtschaft stagniert, Homeoffice hat zu einer massiven Marktverschiebung geführt. 588.000 Quadratmeter Bürofläche stehen in Hamburg aktuell leer. Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Investitionen in Büroflächen 2023 um rund zwei Drittel ein.

Selbst ein Abriss würde Hamburg Geld kosten

Wer sein Geld jetzt in einen gigantischen Büroturm steckt, muss also besonders mutig sein. Ohne staatliche Hilfe oder Garantien von Seiten der Stadt dürfte ein Weiterbau schwer zu realisieren sein, sagen daher Brancheninsider. Doch genau das, Steuergeld für den Elbtower, haben führende SPD-Vertreter wie Bürgermeister Peter Tschentscher oder Finanzsenator Andreas Dressel ausgeschlossen.

Da sich die Stadt eine dauerhafte Ruine am Endpunkt der so wichtigen HafenCity kaum leisten kann, ist fraglich, wie viel dieses Versprechen am Ende wirklich wert sein wird. Denn sollte die Stadt das Grundstück zurückkaufen – das entsprechende Wiederkaufsrecht hatte sie Mitte Mai beim Insolvenzverwalter angemeldet, um sich alle Optionen offen zu halten – und es findet sich niemand für den Weiterbau, müsste die Stadt dennoch Geld in die Hand nehmen. Für den Abriss.

„Der wird fertiggebaut“: Es gibt noch Hoffnung für den Elbtower wurde gefunden bei mopo.de

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