Die Vegan-Kolumne zur Wahl: Kein braunes Süppchen beim Tierschutz kochen!

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„Egal ob links oder rechts“, las ich dieser Tage bei Facebook auf einer Tierschutz-Seite. „Wenn wir was für die Tiere erreichen wollen, sollten alle an einem Strang ziehen.“ Mit rechts war nicht die CDU gemeint, sondern Rechtsaußen. Menschenfeinde, die sich für Tiere einsetzen. Wie passt das nur zusammen?

Es muss kein politisches Statement sein, wenn man vegan lebt. Für mich war es das aber immer. Ich bin keiner dieser Lifestyle-Veganer. Ich esse kein Fleisch, weil ich anderen Lebewesen soweit irgend möglich keine Gewalt antun will, weil Tieren ein uneingeschränktes Lebensrecht zusteht wie uns Menschen auch. Wer Tiere schützen will, aber Menschen mit Hass und Vorurteilen begegnet, hat den ethischen Kompass des Veganismus nicht verstanden.

Deutscher Tierschutzbund hat „Bonner Erklärung“ verabschiedet

Der Deutsche Tierschutzbund hat angesichts des „Erstarkens von politischen Parteien am rechten Rand sowie der Unterwanderung von Demonstrationen durch antidemokratische Kräfte“ schon Anfang des Jahres eine „Bonner Erklärung“ verabschiedet und wendet sich „entschieden und mit ganzer Kraft gegen Rassismus und Extremismus“.

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Der Tierschutz ist von jeher empfänglich für rechtes Gedankengut und Ressentiments. Beispielsweise, wenn Tierschützer in AfD-Manier gegen das Schächten mobilisieren, das religiöse Schlachten ohne Betäubung, das in Deutschland verboten ist – es kann aber Ausnahme-Genehmigungen geben. Keine Frage, Schächten ist grauenvoll. Wer es anprangert, über das tägliche Grauen in den Schlachthöfen mit jährlich Hunderttausenden Fehlbetäubungen aber hinwegsieht, kocht ein braunes Süppchen.

Vergleiche mit der Shoah verbieten sich

Oder geschichtsvergessene Vergleiche von „Tier-KZs“, die in Tierschutzkreisen bis heute die Runde machen, selbsternannte Mode-Veganer, die in öffentlichen Statements vom „Holocaust der Tiere“ schwadronieren. Was Menschen Tieren antun, macht oft fassungslos und wütend. Aber Vergleiche mit der Shoah verbieten sich, selbst wenn man Menschen und Tieren den gleichen Status zugestehen will.

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Applaus für solche Verbal-Entgleisungen gibt’s von Leuten, die sich auch den Aufkleber „Todesstrafe für Tierquäler“ ans Auto kleben würden. Es sind die, die sich nach jedem Tierschutzskandal in Gewaltfantasien ergehen und von Lynchjustiz träumen. „Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit“, sagte der deutschfranzösische Forscher und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer einst. Die Todesstrafe ist unmenschlich.

Überlassen wir rechten Demagogen bei der Wahl nicht das Feld. Europa braucht mehr Tierrechte, ein Verbot von Lebendtiertransporten, auch von Anbindehaltung von Rindern oder Kastenständen für Schweine. Aber weniger Menschenhass.

Die Vegan-Kolumne zur Wahl: Kein braunes Süppchen beim Tierschutz kochen! wurde gefunden bei mopo.de

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