Hamburger Baulöwe exklusiv: Mein Plan für den Elbtower

Hamburger Baulöwe exklusiv: Mein Plan für den Elbtower

Dieter Becken ist Hamburgs profiliertester Immobilienunternehmer. Im Gegensatz zu Pleite-Spekulant René Benko hat er in den vergangenen 45 Jahren alle geplanten Bauprojekte auch fertiggestellt – und das bundesweit. Nun wagt sich der Unternehmer an den Elbtower. Zurzeit stellt er ein Konsortium von Investoren zusammen, führt Tag und Nacht Gespräche. Das Ziel des Hanseaten: Erwerb der Bauruine und zeitnahe Fertigstellung des 245 Meter hohen Gebäudes. Becken will nichts weniger als seiner Heimatstadt ein neues Wahrzeichen fertig bauen.

Die fünf knallroten Baukräne stehen still, transportieren schon seit Ende 2023 keine Lasten mehr. Am Eingang der Baustelle an den Elbbrücken verblasst langsam ein großformatiges Werbeschild von Benkos Firma „Signa“: „So viel mehr als Office …“ steht da und die Eröffnungen eines Hotels, von Restaurants und einem „Event-Hub“ werden vollmundig angekündigt. Doch diese Pläne sind nach der Pleite des Aufschneiders René Benko Makulatur. Den Österreicher jagen Gläubiger aus der ganzen Welt und Wiener Staatsanwälte.

Elbtower: Dieter Becken will die Bauruine fertigstellen

Direkt nach Benkos Insolvenz hat Dieter Becken sich das Projekt genau angeschaut und ein Team von Experten zusammengestellt. Die Kollegen tüftelten und rechneten wochenlang. Dieter Becken: „Ergebnis war: Ja, das ist zu machen. Und die Flächen sind auch alle zu vermieten. Das ist ein architektonisches Highlight, auch die Lage ist top, ich glaube absolut an den Elbtower.”


MOPO

Die neue WochenMOPO – ab Freitag wieder überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Mein Plan für den Elbtower: Wie der Hamburger Unternehmer Dieter Becken die Ruine mit Leben füllen möchte
– Wahl am Sonntag: Warum die EU-Abstimmung so wichtig ist, welche Partei im Bezirk am besten zu Ihnen passt
– 849 Euro für ein WG-Zimmer: Die teuerste Abstellkammer der Stadt
– 20 Seiten Sport: Was es für den neuen HSV-Boss Stefan Kuntz jetzt alles zu tun gibt – und was HSV-Legende David Jarolim exklusiv zur Stimmung im Verein sagt
– 28 Seiten Plan7: Wo Hamburger Promis wie Mirja du Mont und Alexander Klaws essen gehen

Becken hat bereits Kontakt mit der Baufirma Lupp und anderen am Projekt beteiligten Firmen aufgenommen. In dem 20-stöckigen „Stummel“, der bereits fertiggestellt ist, sind etwa 400 Millionen Euro verbaut. Eine genaue Angabe, welche Summe jetzt noch für die Fertigstellung benötigt wird, will Becken nicht machen. Nach MOPO-Informationen könnte es bis zu eine Milliarde Euro sein.

So sah die Elbtower-Planung eigentlich mal aus. Bauunternehmer Dieter Becken hat nun neue Ideen.
picture alliance/dpa

So sah die Elbtower-Planung eigentlich mal aus. Bauunternehmer Dieter Becken hat nun neue Ideen.

Im Immobilienboom wäre es wohl kein Problem gewesen, das Geld aufzutreiben. Doch nun steckt die Baubranche in einer tiefen Krise. Alle hoffen auf Zinssenkungen, damit das Geschäft wieder in Gang kommt. Becken ist trotzdem optimistisch, in diesem schwierigen Umfeld Geldgeber zu finden. Und er will die Mieten im Elbtower senken. Benko hatte realitätsfremd mit 30 bis 60 Euro/Quadratmeter gerechnet. Doch solche Mieten sind zurzeit  nicht zu erzielen.

Mit seinem Glauben an die Fertigstellung ist Becken nicht allein

Dieter Becken ist nicht der Einzige, der fest an die Fertigstellung des Elbtowers glaubt. Auch Ulrich Leitermann, Chef des Hamburger Versicherungskonzerns Signal Iduna, geht gegenüber dem NDR von der Fertigstellung aus: „Ja, der wird fertiggebaut, und zwar in seiner vollen Höhe, und es wird ein Anziehungspunkt für Touristen ähnlich wie die Elbphilharmonie.“ Und der Konzern-Boss, der über Hunderte Milliarden Firmenvermögen wacht, geht noch weiter: „Ganz ehrlich, das kann sich Hamburg doch nicht erlauben, dass man so eine Bauruine sieht, wenn man über die Elbbrücken fährt. Das tut doch weh.“

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Signal Iduna hat 50 Millionen Euro bei Benkos „Signa prime“ für den Tower-Bau investiert und klugerweise die Kreditsumme ins Grundbuch eintragen lassen. Leitermann hat allerdings angekündigt, kein weiteres Geld nachzuschießen. Vielleicht engagiert sich ja doch noch der Hamburger Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne.

Hamburger Baulöwe exklusiv: Mein Plan für den Elbtower wurde gefunden bei mopo.de

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