„Hervorragend gut“: Keeper Vasilj ist St. Paulis heimlicher Held

„Hervorragend gut“: Keeper Vasilj ist St. Paulis heimlicher Held

St. Paulis 3:0 (2:0) in Freiburg war „eine brutale Mannschaftsleitung“, sagte Flügelspieler Elias Saad, wobei er aus dem Kollektiv mit einer Vorlage und zwei Tore noch einmal deutlich herausragte. Die Leistung eines anderen Spielers ging im allgemeinen Saad-Hype, von dem sich auch Sky-Experte Dietmar Hamann anstecken ließ („Ich gründe einen Saad-Fanklub“), allerdings ein wenig unter.

Dabei hatte Nikola Vasilj ganz entscheidenden Anteil am ersten braun-weißen Bundesligasieg seit 13 Jahren. Der bosnische Nationaltorhüter trieb die Freiburger im Allgemeinen und Offensivmann Vincenzo Grifo im Speziellen zur Verzweiflung. Erst parierte Vasilj einen Freistoß-Aufsetzer des Italieners – und dann auch noch den Elfmeter, den Karol Mets mit einem Rempler gegen Weltmeister Matthias Ginter verschuldet hatte.

„Das kann das Spiel in eine ganz andere Richtung lenken“, sagte Sportchef Andreas Bornemann. Dank Vasilj geschah das nicht.

Vasilj bisher kein Elfmeterspezialist

Der 28-Jährige ist kein ausgewiesener Elfmeterspezialist, von 20 Strafstößen hatte er bis zum Samstag in seiner Karriere lediglich drei pariert. Aber diesmal ließ ihn sein Instinkt richtig springen, nach unten links aus seiner Sicht und damit genau dorthin, wohin Grifo seinen Schuss setzte. Oder besser gesagt: sein Schüsschen. Ohne Anlauf und aus dem Stand schoss der 31-Jährige, der wiederum durchaus ein Experte vom Punkt ist: Bis zum Duell mit Vasilj hatte er in seiner Laufbahn beachtliche 43 Elfmeter ge- und nur derer fünf verschossen.

Nikola Vasilj konnte Vincenzo Griffs Elfmeter ungewöhnlicherweise nicht nur abwehren, sondern gar festhalten.
WITTERS

Nikola Vasilj konnte Vincenzo Griffs Elfmeter ungewöhnlicherweise nicht nur abwehren, sondern gar festhalten.

Er habe „die sichere Variante gewählt und nach rechts unten geschossen“, sagte Grifo hernach über seinen Versuch, den Vasilj ungewöhnlicherweise nicht nur abwehren, sondern gar festhalten konnte. „Es wäre das 1:1 gewesen, im Gegenzug macht St. Pauli das Tor. Das tut natürlich weh.“

„Den hält er hervorragend gut“, sagte wiederum St. Pauli-Trainer Alexander Blessin über den mitentscheidenden Moment auf dem Weg zum St. Paulianer Auswärtssieg, zu dem Vasilj auch sonst mit einem fehlerfreien Auftritt (und einigen unkonventionellen Faustballeinlagen) beitrug. Die Leistung der Mannschaft sei „hervorragend“ gewesen, lobte Sportchef Bornemann, sie habe es „sehr gut gemacht – mit einem guten Torhüter und ein bisschen Glück“.

Für Blessin hätte es Freiburgs Elfmeter nicht geben dürfen

Aus Sicht Bornemanns hätte es den Elfmeter allerdings ohnehin nicht geben dürfen, „weil ich finde, dass man da nicht eingreifen muss“. Er bezog sich auf die Intervention von Video-Assistentin Katrin Rafalski, die Schiedsrichter Timo Gerach auf das Vergehen von Mets hingewiesen hatte. „Das macht der Ginter sehr clever und nimmt den Arm sehr gerne an“, meinte Bornemann. „Wir haben so viel über Videoassistenten gesprochen und wir wollen nicht, dass sie zu oft und unnötig reingehen. Das ist keine Situation, um da einzugreifen.“

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Für Blessin hätte es den Elfmeter aus einem weiteren Grund nicht geben dürfen. Dem Pfiff war nämlich ein Zweikampf vor seiner Trainerbank vorausgegangen, bei dem ein Freiburger doch sehr aktiv an dem zu enteilen drohenden Elias Saad zog und zupfte. „Ich finde, das ist ein ganz klares Foul“, sagte er, „da hätte man eingreifen können.“

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