Kommentar: St. Paulis Preiserhöhungen sind ein Witz beim Blick auf Metallica

Kommentar: St. Paulis Preiserhöhungen sind ein Witz beim Blick auf Metallica

Der Aufschrei war zwar ausgeblieben. Unmut und Unverständnis aber gab es dann doch in der Fanszene des FC St. Pauli. Der Verein hatte am Montag verkündet, dass er die Preise für Dauerkarten um rund 12 Prozent und die für Tageskarten um 15 Prozent in der kommenden Saison erhöhen wird.

Nun ist es selbstverständlich, dass man mit einer solchen Ankündigung keinen Beliebtheitspreis gewinnt, Kritikern einer Preiserhöhung aber kann mehr entgegengehalten werden als die entschuldigend vom Verein vorgebrachte Erklärung, dass es durch den Aufstieg erhöhte Kosten unter anderem im Bereich der Sicherheit geben wird.

Da wäre vor allem das Argument, dass die Attraktivität der Gegner steigt. Wohl jeder St. Pauli-Fan wird Spielen gegen Bayern München oder Borussia Dortmund enthusiastischer entgegenfiebern als Duellen gegen Elversberg oder Greuther Fürth. Und dass der Kiezklub auch für die Spiele gegen die ganz Großen der Liga keine Topspiel-Zuschläge verlangt, ist aller Ehren wert.

St. Pauli erhöhte die Ticket-Preise im Vergleich moderat

Auch der Vergleich mit der Konkurrenz zeigt, dass St. Pauli bei der neuen Preisgestaltung nicht übertrieben hat. So erhöhten die Aufsteiger der Vorsaison ihre Preise weniger moderat: In Darmstadt mussten die Fans rund 40 Prozent mehr zahlen, in Heidenheim waren es immerhin rund 20 Prozent.


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Natürlich darf St. Pauli nicht den Fehler machen, die Gestaltung der Ticketpreise rein an marktwirtschaftlichen Kriterien auszurichten. Das hätte langfristig den Stimmungstod am Millerntor zur Folge. Der Blick nach England, wo in vielen Stadien für eine einzelne Karte mehr Geld auf den Tisch gelegt werden muss als für eine Dauerkarte am Millerntor, dient als warnendes Beispiel. Weniger als 15 Euro müssen Besitzer einer Stehplatz-Dauerkarte auf der Gegengeraden künftig pro Spiel zahlen, im Norden und Süden des Stadions sind es weniger als 13 Euro.

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Erstliga-Fußball auf dem Kiez wird damit in diesen Bereichen günstiger sein als Zweitliga-Fußball im Volkspark und sehr viel preiswerter als der Besuch populärer Konzerte. Für einen Stehplatz bei Metallica waren zum Beispiel 238,60 Euro zu berappen. Wer so vorgeht, der schließt Fans aus. Knallhart. Der FC St. Pauli tut das nicht. Zum Glück.

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