Neue Islamisten-Demo im Norden – jetzt soll es ein Verbot geben

Neue Islamisten-Demo im Norden – jetzt soll es ein Verbot geben

Nach Ermittlungen des Staatsschutzes wurde eine Demonstration in Hannover zunächst untersagt. Ein Gericht kippte das Verbot – und mehr als 1000 Menschen demonstrierten am Samstag. Nun fordert Niedersachsens Innenministerin Konsequenzen.

Vor dem Hintergrund einer von Islamisten organisierten Demonstration in Hannover setzt sich Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens dafür ein, Forderungen nach einem Kalifat in Deutschland künftig unter Strafe zu stellen. „Die Forderung nach einem Kalifat als Aufruf zur Beseitigung unserer verfassungsmäßigen Ordnung muss ebenso strafbar werden, wie die Aufstachelung zum Hass gegen andere Bevölkerungsgruppen“, sagte die SPD-Politikerin der „Welt“ und der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Auch in Hamburg haben Islamisten bereits demonstriert.

Hannover: Innenminister wollen Kalifat-Forderung unter Strafe stellen

Eine entsprechende Initiative hatte zuvor schon Hamburg in die Innenministerkonferenz eingebracht. Die Idee sei, die in den Paragrafen 90a und 130 des Strafgesetzbuches geregelte Strafbarkeit der Verunglimpfung des Staates zu erweitern. So könnte künftig auch derjenige bestraft werden, der zur Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung aufstachele, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) Anfang Juni. Nichts anderes sei die Forderung nach einem Kalifat oder der Scharia.

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Am Samstag gingen in Hannover nach Angaben der Polizei 1200 Menschen unter dem Motto „Leiden der Palästinenser. Aktuelle Lage in Gaza (Rafah)“ auf die Straße. Die Versammlung war nach Ermittlungen des Staatsschutzes zunächst untersagt worden – es war im Vorfeld befürchtet worden, dass es auf der Demonstration zu Straftaten und Verstößen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung kommen könnte. Es sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem unfriedlichen Verlauf der Versammlung“ zu rechnen, hieß es in der Begründung für die Absage.

Die Demo in Hannover durfte unter Auflagen stattfinden

Die Organisatoren wehrten sich gegen das Verbot vor Gericht und erhielten Recht. Die Kundgebung fand schließlich unter scharfen Auflagen statt, die auch Forderungen nach einem Kalifat untersagten.

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Laut Polizei blieb die Demonstration weitestgehend friedlich. Teilnehmer warfen Israel aber mit Slogans wie „Stoppt den Genozid“ ein Völkermord an den Palästinensern vor. Eine Privatperson hatte die Veranstaltung angemeldet, die islamistischen Gruppe „Generation Islam“ unterstützte die Kundgebung.

Ministerin sieht kein lasches Vorgehen der Behörden

Ein zu lasches Vorgehen der Behörden oder der Polizei sieht Niedersachsens Innenministerin laut Medienbericht nicht. „Für mich zeigt der ganze Vorgang aber einmal mehr, dass wir den Feinden unserer Verfassung und unserer Art zu leben an bestimmten Punkten zu tolerant gegenübertreten“, sagte Behrens.

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Versammlung- und Meinungsfreiheit seien elementare Grundrechte. „Aber wer in Deutschland offen das Kalifat fordert und sich antisemitischer Codes bedient, der sollte dabei nicht auch noch den Schutz des Rechtsstaates genießen“, sagte Behrens weiter. Ihr Ministerium werde eine Verschärfung des niedersächsischen Versammlungsgesetzes prüfen, um verfassungsfeindliche Demonstrationen besser verhindern zu können. (dpa/mp)

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