Schüsse in München: Was bisher über den Täter bekannt ist

RMAG news

In München ist es zu mehreren Schüssen gekommen. Der Tatverdächtige wurde von der Polizei erschossen. Wer war der bewaffnete Mann vor dem NS-Dokumentationszentrum? Die Polizei hat in der Nähe des israelischen Generalkonsulats und des NS-Dokumentationszentrums in München einen bewaffneten Mann bei einem Schusswechsel niedergeschossen. Dabei sei dieser schwer verletzt worden und später gestorben, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Nun gibt es erster Erkenntnisse zur Identität des Tatverdächtigen. Wie mehrere Medien berichten, soll es sich bei dem getöteten Verdächtigen um einen 18-Jährigen handeln, der in Österreich lebte. Er soll bosnische Wurzeln haben und im Salzburger Land gewohnt haben. Das Kennzeichen des Autos, mit dem der Mann zum Tatort gereist sei, soll ebenfalls im Salzburger Umland zugelassen worden sein. Anzeige wegen IS-Propaganda Recherchen von “Spiegel”,”Standard” und “BILD” zeigen, dass der Mann den Behörden bereits früher im Bereich Islamismus bekannt gewesen sein soll. Demnach sei er 2023 wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Verbreitung von IS-Propaganda angezeigt worden. Österreichische Behörden hatten islamistische Propaganda auf seinem Handy gefunden, das Verfahren aber eingestellt. Der Tatverdächtige soll am Donnerstagmorgen in der Münchner Innenstadt Schüsse aus einem Repetiergewehr abgegeben haben. Er habe gezielt auf die Polizisten geschossen, die Polizei habe das Feuer erwidert, so Herrmann. Nach Angaben der Polizei waren an dem Schusswechsel in der Nähe des israelischen Generalkonsulats fünf Polizisten beteiligt, keiner von ihnen erlitt Verletzungen. Möglicher Zusammenhang mit Tatort und Tag Der Tatort ist historisch besonders sowie sicherheitstechnisch sensibel. Das NS-Dokumentationszentrum wurde auf den Ruinen des sogenannten Braunen Hauses, der ehemaligen Parteizentrale der Nationalsozialisten, errichtet. Außerdem befindet sich auf der anderen Seite das israelische Generalkonsulat. Beide Gebäude bedürfen wegen ihrer Gefährdung besonderen Schutz, den sowohl die bayrische Polizei als auch von Israel beschäftigte Sicherheitskräfte gewährleisten sollen. Zudem ist der heutige 5. September der Jahrestag des Olympia-Attentats von München. 1972 überfiel an diesem Tag ein palästinensisches Terrorkommando die Olympiamannschaft Israels in deren Quartier im Münchner Olympiadorf. Elf Israelis starben, auch ein Polizist kam bei der missglückten Befreiungsaktion auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ums Leben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schloss einen Zusammenhang mit dem Gedenktag zum Olympia-Attentat von 1972 vorerst nicht aus. “Ein Zusammenhang ist möglicherweise gegeben.” Zur genauen Motivlage machten die Behörden noch keine konkreten Angaben. Das österreichische Innenministerium kündigte für den Nachmittag ein Statement an.

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