Gefühlt gehört Wedel (noch) zu Hamburg. Doch natürlich hat die Stadt an der Elbe ihre eigene Geschichte, in der Kultur großgeschrieben wird. In dieser Tradition stehen auch die Wedeler Musiktage, und die müssen sich keineswegs hinter großstädtischer Konkurrenz verstecken.
Zehn Veranstaltungen bieten unterschiedlichste Formate und eine stilistische Vielfalt von Klassik über Ballett zu Jazz bis Pop – zwischen vielstimmigem Großereignis und Solo-Konzert. Ungewöhnliche Spielstätten sorgen für den besonderen Charme des zweiwöchigen Festivals: eine Waldfriedhofskapelle, eine Bootsbau-Werft sowie eine Kirche.
Benefizkonzert eröffnet die Wedeler Musiktage
Den Anfang macht ein Benefizkonzert: „Wedel singt“ zur Eröffnung populäre Lieder und englische Songs. Chorleiter Sören Schröder lädt Menschen mit Stimme und Singlust in die große Bootshalle 2 im Yachthafen. Wer es je probiert hat, weiß: Gemeinsames Singen macht glücklich!
Silvano Ballone
Zum Finale am 22. September tanzt das Bundesjugendballett.
„Schöner die Männer nie singen“ verspricht der Abend mit dem Berliner Vokalensemble „Walhalla zum Seidlwirt“, das gemeinsam mit dem Wiener Horn-Ensemble auftritt. Die Stars von morgen zu fördern, ist eins der Kennzeichen dieser Musiktage. Zu ihnen zählt der israelische Künstler Alon Sariel: Sein Abend heißt „Plucked Bach“, Bach gezupft. An Laute und Mandoline spielt er Kompositionen von Bach, dessen Zeitgenossen sowie Eigenes.
Buntes Programm an ungewöhnlichen Orten
Ein „Mann mit vielen Gesichtern“ ist George Gershwin; die Pianistin und Sängerin Nadia Singer bringt dem Publikum ihre Sicht auf den schillernden US-amerikanischen Künstler nahe, durch dessen Musik sowie Texte von und über ihn. Getanzt werden durfte längst nicht immer und überall. Davon kann das Ensemble „La Ninfea“ einige Lieder spielen: Verbotene Tanzmusik von Praetorius bis Piazzolla präsentieren sie mit „Danzas – Vom Tabu zum Triumph“.
Vielleicht waren sie nicht füreinander bestimmt, doch gefunden haben sich Harfe und Akkordeon in einer aufregenden Klang-Verbindung: „Scented Rushes“ nennt das Duo Oxymoron sein Konzert der Gegensätze. Das Finale gehört den künftigen Tanzstars aus John Neumeiers Bundesjugendballett. (pst)
Wedeler Musiktage: 7.-22.9., div. Orte und Zeiten, Programm wedeler-musiktage.de
MOPO
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Wedeler Musiktage: Klein, fein – hochkarätig wurde gefunden bei mopo.de