20.000 Fans, Überraschungsgäste: So war’s Peter Maffays letzte Mega-Show in Hamburg

20.000 Fans, Überraschungsgäste: So war’s Peter Maffays letzte Mega-Show in Hamburg

Dass Peter Maffay nach rund 54 Jahren im Rock- und/oder Schlagerbusiness (das ist ja Interpretationssache) nun auf Abschiedstournee ist, das ist schwer zu begreifen. Optisch hat der Mann sich in den vergangenen 20 Jahren eh nicht verändert, und auch Stimme, Fitness und Laune deuten am Sonntag auf der Bahrenfelder Trabrennbahn nicht darauf hin, dass hier jemand keine Lust oder Energie mehr hätte. Wo man die 54 Jahre Erfahrung aber merkt: Maffay hat das Entertainen eben über Jahrzehnte gelernt – da quillen Charme und Witz quasi aus jeder Pore. Und bei Bedarf auch mal ein bisschen Pathos.

Vor 20.000 Fans – ausverkauft! – fuhr der 74-Jährige eine opulente Show auf. Mit alten und neuen Hits, alten und neuen Freunden. Und irgendwie passt alles zusammen. Sogar die ganz frühen Stücke wie „Du“, mit Einblendungen alter „Bravo“-Cover auf dem Bühnenhintergrund. „Nicht da hingucken“, scherzt Maffay und erinnert sich dann: „Mit diesem Song hat alles angefangen, damals. In Hamburg! Im Heußweg 25, bei Telefunken-Decca, meinem damaligen Plattenlabel!“ Auch treue Wegbegleiter aus frühen Zeiten stehen mit ihm auf der Bühne – so Keyboarder Jean-Jacques Kravetz, Gitarrist Frank Dietz und Bassist Steffi Stephan. 

Peter Maffay: „Mit diesem Song hat alles angefangen, damals. In Hamburg!

Beim unvermeidlichen „Und es war Sommer“ scheint der Musiker die berühmte Zeile „Ich war 16, und sie war 31“ heikler zu finden als das Publikum. Das singt nämlich laut und beseelt mit, der Rocker hingegen schmunzelt verlegen. Vor dem Song „Eiszeit“ hält der 74-Jährige dann ein Plädoyer für den Frieden und ruft dazu auf, Konflikte doch besser mit Argumenten zu klären. Und auch, wenn das sicher aus bester Absicht und reinem Herzen kommt, ertappt man sich dabei, zu denken, dass es vielleicht nicht so einfach ist. 

Johannes Oerding würdigt Peter Maffay: „Deshalb bist du der Boss!“

Zum Ende des Songs schleicht sich dann einer der zahlreichen Überraschungsgäste auf die Bühne: Johannes Oerding! Das Publikum ist hocherfreut, und die Chemie zwischen den beiden Stars stimmt sichtlich. Zusammen singen sie „Liebe wird verboten“, dann Oerdings Song „Blinde Passagiere“ und schließlich das berührende „Wenn wir uns wiedersehen“, dass beide ihren verstorbenen Vätern widmen. „Du bist der Soundtrack von so vielen Generationen, fürs Leben“, würdigt Oerding Peter Maffay, „deshalb bist du der Boss!“

Plötzlich schleicht sich einer der zahlreichen Überraschungsgäste auf die Bühne: Johannes Oerding!
Fabian Lippke

Plötzlich schleicht sich einer der zahlreichen Überraschungsgäste auf die Bühne: Johannes Oerding!

Das könnte Sie auch interessieren: Johannes Oerding wird in Hamburg emotional – Stinkefinger für HSV-Fan

Und dann hat er noch ein Anliegen: Auch wenn Maffay keine Tourneen mehr spielen wolle, könnte er doch seinerseits einen kleinen Gastauftritt bei ihm abliefern, wenn er das nächste mal in Hamburg spielt? „Wie so ein Heiratsantrag“, witzelt Oerding. „Wo ist der Ring?“, fragt Maffay lachend – und sagt dann: „Das hängt ja immer davon ab, ob da oben jemand mitspielt – aber dann werde ich mir das nicht entgehen lassen!“ Tosender Jubel.

Maffays Sohn Yaris und Superstar Anastacia auf der Bühne

Ein weiterer Überraschungsgast: Maffays Sohn Yaris, der nicht nur optisch das Zeig zum Popstar hat, sondern auch musikalisch mit seinem Talent überrascht und extrem sympathisch wirkt. Der 20-Jährige kündigt an, bald auf seine erste eigene Tour zu gehen. Nicht die erste Tournee ist es hingegen für Superstar Anastacia, die für den Besuch bei ihrem deutschen Kollegen ein paar Sätze wirklich gutes Deutsch gelernt hat und sogar ein paar Songzeilen beisteuert. Dann aber überlässt Maffay ihr für die Hits „Left Outside Alone“, „I’m Outta Love“ und den Klassiker „Shook Me All Night Long“ (zusammen mit Ex-DSDS-Star Linda Theodosiu) die Bühne. Bevor er wiederkommt und einen großzügigen Scheck an eine Hamburger Kinderhilfsorganisation verteilt.

Superstar Anastacia hat für den Besuch bei ihrem deutschen Kollegen sogar ein paar Sätze wirklich gutes Deutsch gelernt.
Fabian Lippke

Superstar Anastacia hat für den Besuch bei ihrem deutschen Kollegen sogar ein paar Sätze wirklich gutes Deutsch gelernt.

Peter Maffay in Hamburg: Zum Ende wird es wirklich emotional

Und dann, zum Ende hin, wird es wirklich emotional. So langsam wird allen hier klar, dass das vielleicht wirklich das letzte Mal ist, dass Peter Maffay ein solches Konzert in Hamburg gespielt hat. Umso mehr zelebrieren die Fans Hits wie „Nessaja“, „Über sieben Brücken“ und „Sonne in der Nacht“. Und am Ende sieht man nur lächelnde Gesichter überall. Schön war das. Mit all den Stargästen ein bisschen wie „Wetten dass“ zu seinen besseren Zeiten, nur ohne Schenkeltatscher von Thomas Gottschalk. Vermutlich hätte es niemanden gewundert, wenn auch Taylor Swift noch eben für einen Song mit Maffay eingeflogen wäre. Und ob das wirklich das letzte Mal war …? So richtig können und wollen wir das noch nicht glauben.

20.000 Fans, Überraschungsgäste: So war’s Peter Maffays letzte Mega-Show in Hamburg wurde gefunden bei mopo.de

Please follow and like us:
Pin Share