Atemberaubender kann es bei dieser EM ja eigentlich nicht mehr werden, sollte man meinen. Doch genau darin liegt das Problem: Auf Deutschlands Nationalteam wartet bereits im Viertelfinale die härteste aller möglichen Aufgaben. Spanien geht als leichter Favorit in die Partie, doch die Zuversicht rund um das DFB-Team ist groß.
Neun deutsche Welt- und Europameister erzählen in der MOPO, warum nach dem Gipfeltreffen noch lange nicht Schluss sein muss und nähren die Hoffnung auf ein Happy End in der kommenden Woche. Dann wird in Berlin der EM-Pokal überreicht.
Andreas Möller (56/Weltmeister 1990 und Europameister 1996):
imago/RHR-Foto
Andreas Möller
„Ich stufe die Chancen für Deutschland als sehr gut ein. Alle sprechen über die Stärken der Spanier, das nimmt uns ein klein wenig von dem großen Druck. Spanien hat bislang sehr beeindruckt, aber unsere Mannschaft wird ihnen absolut Paroli bieten können. Wenn wir sie schlagen, sind wir meiner Meinung nach Titelfavorit Nummer eins.“
Karlheinz Förster (65/Europameister 1980):
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Karlheinz Förster
„Das ist ein extrem schwerer Gegner für uns, aber wir werden den Spaniern alles abverlangen. Ich denke allerdings, unsere Mannschaft muss einen Tick defensiver agieren als in den vorherigen Spielen, sonst wird es eng. Der Heimvorteil könnte die entscheidende Rolle spielen. Der Sieger dieser Partie hat sehr gute Chancen, am Ende auch den EM-Pokal zu gewinnen.“
Klaus Allofs (67/Europameister 1980):
picture alliance / Laci Perenyi | Laci Perenyi
Klaus Allofs
„Natürlich kann Deutschland den Titel holen. Wenn man sieht, was die anderen Nationen zeigen, ist es nicht so, dass irgendjemand deutlich stärker ist. Der kleine Haken: Das Spiel gegen die Spanier ist jetzt natürlich das schwerste von allen. Das ist die bislang stärkste Mannschaft des Turniers. Aber die Konstellation aus Heim-EM, großer Unterstützung und einer guten Form könnte zum Sieg führen. Wir müssen uns gegen diesen Hammer-Gegner noch mal steigern, aber das halte ich für absolut möglich.“
Manfred Kaltz (71/Europameister 1980):
WITTERS
Manfred Kaltz
„Es ist ein völlig offenes Spiel, ich glaube aber, dass wir gewinnen werden. Die bisherigen Auftritte der deutschen Mannschaft haben mich überzeugt, dazu kommt der Heimvorteil. Kommen wir weiter, ist es auch realistisch, dass wir es schaffen, den Titel zu holen. Holland oder Frankreich könnten noch gefährlich werden, aber die Engländer machen keine Angst. Ich habe ein gutes Gefühl.“
MOPO
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Olaf Thon (58/Weltmeister 1990):
imago/Zink
Olaf Thon
„Man muss gegen Spanien sehr variabel spielen und mutig sein, dazu ein bisschen Glück haben. Unsere schnellen Offensivspieler wie Sané, Havertz und Musiala könnten der Schlüssel zum Sieg sein. Georgien ist ein Vorbild für uns, wie sie aus sicherer Deckung mit schnellen Pässen zum 1:0 gegen Spanien getroffen haben. Das können wir noch besser. Spanien wird attackieren, das bietet Raum für Konter. Der Sieger dieses Spiels hat beste Chancen, den Titel zu holen.“
Sepp Maier (80/Europameister 1972 und Weltmeister 1974):
imago/Sven Simon
Sepp Maier
„Die beiden besten Mannschaften des Turniers treffen aufeinander, leider schon im Viertelfinale. Aber wenn man Europameister werden will, dann muss man solche Spiele natürlich gewinnen. Machbar ist es, die bisherigen Auftritte unserer Mannschaft machen mir Mut. Sie hat das Zeug, auch Spanien zu schlagen. Ich hoffe, ich sehe das Team dann im Halbfinale bei uns in München. Ich bin mir sicher: Schlagen wir Spanien, werden wir Europameister!“
Stefan Kuntz (61/Europameister 1996):
WITTERS
Stefan Kuntz
„Es wird ein extrem interessantes Spiel. Bislang haben alle Gegner versucht, unsere Mannschaft zu dekodieren und dann entsprechend zu handeln. Das werden die Spanier nicht machen, denen ist das wurscht, die wollen ihr Spiel durchdrücken. Zwei unterschiedliche Philosophien treffen aufeinander, das wird sehr aufregend. Wir haben in jedem Fall eine Chance. Gewinnen wir gegen Spanien, sind wir für mich der absolute Titelfavorit.“
Toni Kroos (34/Weltmeister 2014):
WITTERS
Toni Kroos
„Ich vertrete schon immer die Meinung, dass solche Spiele in der Mitte entschieden werden. Wer da ein Übergewicht bekommt, die Duelle gewinnt und in der Lage ist, das Spiel mehr zu kontrollieren, hat in meinen Augen die bessere Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir sind gut vorbereitet. Intern und auch bei mir persönlich besteht das Ziel, dieses Turnier zu gewinnen. Wir wollen weiterkommen und sind auch davon überzeugt, es schaffen zu können.“
Horst Hrubesch (73/Europameister 1980):
WITTERS
Horst Hrubesch
„Für mich ist es das vorgezogene Endspiel. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe mit einem hoffentlich positiven Ausgang für unsere Nationalmannschaft. Deutschland hat bei jedem Turnier eine realistische Titelchance – das gilt auch bei einer Heim-EM.“
Kann die DFB-Elf Spanien schlagen? Hier sprechen neun Welt- und Europameister wurde gefunden bei mopo.de
