Kommentar: Nagelsmann und seine Stars haben das Fußball-Feuer wieder entfacht

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Wenn Deutschlands Nationalspieler am Samstagmittag in Herzogenaurach ein letztes Mal zusammenkommen und anschließend ihrer Wege gehen, wird es immer noch weh tun, dieses bittere Ende gegen Spanien. Viel fehlte nicht, nur ein Hauch, und das DFB-Team wäre im Turnier geblieben und hätte den schönen Traum vom EM-Titel fortsetzen können. Dass es dazu aber überhaupt in der Lage war, muss als Erfolg gewertet werden. Hand aufs Herz: Wer hätte Bundestrainer Julian Nagelsmann und seiner Mannschaft eine solch rasante Entwicklung wie in den vergangenen Monaten ernsthaft zugetraut?

Vielleicht gleitet der eine oder andere Gedanke der enttäuschten Nationalspieler am Samstag noch mal zurück in den vergangenen Spätherbst. Ende November, nach den schlimmen Niederlagen gegen die Türkei und in Österreich, war die Stimmung auf dem wohl tiefst möglichen aller Tiefpunkte angelangt. „Schlechter kann es nicht mehr sein“, erklärte sogar Kapitän Ilkay Gündogan damals. Das DFB-Team war international zur Lachnummer verkommen.

Nagelsmann baute sich einen Kader, in dem jeder für jeden durchs Feuer ging

Siebeinhalb Monate später ist zwar nicht alles, was glänzt, Gold. Aber vieles. Nagelsmann baute sich einen Kader, in dem jeder seine ihm zugewiesene Rolle erfüllte und für seine Kollegen durchs Feuer ging. Dafür spricht im Übrigen auch die Tatsache, dass es für die Mannschaft kein Thema war, sich nach dem Aus gegen Spanien womöglich schon in Stuttgart voneinander zu verabschieden. Bereits vor der Partie sollen sich die Profis dafür ausgesprochen haben, definitiv noch mal ins „HomeGround“, ihre Burg der vergangenen Wochen, zurückkehren zu wollen. Geschlossen.

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Was hängen bleibt, ist eine neue Begeisterung, entfacht durch diese Mannschaft und einen Trainer, der während der vergangenen Monate auch in seinem Auftreten enorm gereift ist. Und der nichts von Stillstand hält. Bereits wenige Minuten nach dem EM-Aus kündigte Nagelsmann in den Katakomben der Stuttgarter Arena an, bereits zu den kommenden Nations-League-Auftritten Anfang September (gegen Ungarn und in den Niederlanden) sein Aufgebot verändern und Anpassen zu wollen. Er wird auch künftig die aktuelle Form in den Vordergrund stellen, aller Verdienste anderer Spieler zum Trotz. Und er braucht eine neue Achse. Ohne Toni Kroos, vielleicht auch ohne Manuel Neuer. Andere müssen in diese Rollen hineinwachsen, das wird Nagelsmanns nächste schwere Prüfung.

Die Fans ließen sich nur zu gern vom DFB-Team mitreißen

Wie es in der Zukunft gehen kann, haben sie miteinander gezeigt. Es ist plötzlich wieder „in“, Fan des DFB-Teams zu sein. Die Menschen dieses Landes warteten offenbar nur darauf, sich wieder für ihre Nationalmannschaft begeistern zu können, sie feierten das Team und sich und ließen sich nur zu gern mitreißen. Diese Erkenntnis und Entwicklung ist fast so wichtig wie der EM-Pokal. In dieser Manier und mit dieser Gier müssen Nagelsmann und sein Team weitermachen und nicht locker lassen. Damit der zitierte Hauch irgendwann wieder den anderen Nationen fehlt. Viel fehlte schon diesmal nicht.

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