Gaga oder genau richtig? „Ruhezonen“ in S- und U-Bahnen gefordert

Gaga oder genau richtig? „Ruhezonen“ in S- und U-Bahnen gefordert

Klingelnde Handys, schwatzende Gruppen und kreischende Kinder: Wer es im ICE zu laut findet, kann sich einfach in den Ruhebereich setzen. Diese Option sollte es auch im Hamburger Schnellbahnnetz geben, findet die CDU. In der Bürgerschaft wird sie dazu einen entsprechenden Antrag einbringen – für getrennte Bereiche, im Sinne der Inklusion.

Handytelefonate, Klingeltöne, lautes Musikhören „oder sonstige lärmende Tätigkeiten“ sind in den Ruhebereichen der Deutschen Bahn nicht erwünscht, zitiert die CDU in ihrem Antrag. Rund 2,7 Millionen Menschen fahren werktags mit dem Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg. Da kann es auch mal lauter werden.

Die Fraktion fordert in einem Antrag daher, das Konzept der „Ruhezonen” aus den ICEs auch für Hamburgs Schnellbahnen zu prüfen und „in diesem Kontext besonders die Reduktion von Faktoren wie Beleuchtung, Durchsagelautstärke und Monitorbetrieb zu betrachten“.

Hamburg: CDU fordert „Ruhezonen” in Schnellbahnen

Der CDU-Verkehrsexperte Richard Seelmaecker sieht darin einen Beitrag zur Inklusion. Für Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen sowie lärmempfindliche Menschen ist „die Nutzung von Hamburgs Bussen und Bahnen äußerst belastend”, sagt Seelmaecker zur MOPO. „Im Zweifel wird der ÖPNV dann überhaupt nicht mehr genutzt. Das wollen wir ändern!“ Dies sei ein „erster wichtiger Schritt“, um die Inklusion des Öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg voranzutreiben.

Im Ruhebereich des ICE sind laute Gespräche, Musik oder Handyklingen nicht erwünscht.
dpa

Im Ruhebereich des ICE sind laute Gespräche, Musik oder Handyklingen nicht erwünscht.

Aktuell gibt es in den Hamburger Bahnen zwar Bereiche für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder, aber keine abgetrennten Wagenklassen oder Zonen. Bis Anfang der 2000er hatten Hamburgs S-Bahnen noch eine erste und eine zweite Klasse. Die erste Klasse hatte andere Polster sowie größere Abstände zwischen den Sitzen.

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Da sie nur gegen einen Aufpreis nutzbar war, saßen hier meist einige wenige Fahrgäste und es war automatisch ruhiger. Allerdings nahmen die Wagen etwa ein Drittel des gesamten Zuges ein, weshalb sie aus Platzgründen abgeschafft wurden.

Die CDU wird ihren Antrag in der nächsten Bürgerschaftssitzung Anfang Oktober einbringen.

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