„Anwohner fühlen sich nicht sicher“: Ärger um illegales „Micro-Camping“ in Hamburg

„Anwohner fühlen sich nicht sicher“: Ärger um illegales „Micro-Camping“ in Hamburg

Werden in Hamburg Grünflächen zum „Micro-Camping“ zweckentfremdet? Eigentlich bedeutet der Freizeittrend, dass man auf privaten Flächen campt, mit Zustimmung der Eigentümer. In Altona aber sollen bestimmte Areale von Campern zum Übernachten und Kochen genutzt werden, zum Unwillen der Anwohner. Die CDU-Angeordnete Anke Frieling wollte nun vom Senat wissen, was der gegen die Zweckentfremdung der öffentlichen Gebüsche zu tun gedenkt.

„Es mehren sich Hinweise darauf, dass bestimmte Areale, zum Beispiel in Altona, vermehrt von Campern genutzt werden, die dort auf Grünflächen zum Beispiel auch kochen“, so Frieling in ihrer Anfrage. Genervte Nachbarn hätten sich an sie gewandt: „Genannt werden hier unter anderem die Grünfläche an der Straßenecke Ruhrstraße/Schützenstraße, die Grünfläche zwischen Stahltwiete/Ruhrstraße/Stresemannstraße oder im Bereich der Max-Brauer-Schule und des Kinderspielplatzes im Celsiusweg.“

Körperpflege im Gebüsch

Ein Gebüsch solle sogar für die Körperpflege und zum Umziehen genutzt werden, so die Anwohner. In dem Gebüsch, welches den Kinderspielplatz am Celsiusweg von dem nahen McDonald’s trennt, sollen auch Menschen schlafen. Ob es sich hierbei um Camper oder Obdachlose handelt, sei kaum zu unterscheiden. Die Anwohner, so Frieling, würden sich „vor allem in den Abendstunden nicht mehr sicher fühlen.“

In dem Gebüsch zwischen dem Kinderspielplatz am Celsiusweg und der McDonald’s-Filiale sollen Menschen schlafen.
Apple Karten

In dem Gebüsch zwischen dem Kinderspielplatz am Celsiusweg und der McDonald’s-Filiale sollen Menschen schlafen.

Laut Senat haben die zuständigen Stellen im Bezirk Altona von den Missständen noch nichts gehört: „Dem Bezirksamt Altona liegt hierzu keine Beschwerdelage vor.“ Das Gebüsch sei in Privatbesitz, dazu könne man ohnehin nichts sagen. Und was die Übernachtung von Obdachlosen in öffentlichen Grünanlagen angeht, so sei „nur das für Sommermonate bekannte Ausmaß“ festzustellen. Auch der bezirkliche Kontrolldienst hätte bislang nicht festgestellt, dass vermehrt Menschen unerlaubt etwa in Minivans übernachten. Und wenn so etwas auftauche, würde es sofort unterbunden.

Anke Frieling, Vize-Fraktionschefin der CDU-Bürgerschaftsfraktion
CDU Hamburg

Anke Frieling, Vize-Fraktionschefin der CDU-Bürgerschaftsfraktion

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CDU-Abgeordnete Anke Frieling ist nicht zufrieden mit den Antworten des Senats auf die Sorgen der Anwohner: „Außer der Feststellung, dass das Campen im öffentlichen Raum durch kontinuierliche Kontrollen unterbunden werden, wird auf die Beschwerdelage nicht eingegangen. Das zeigt mir, dass es dem rot-grünen Senat an einer Erkennung der Problematik mangelt. Gesetze sind immer nur so gut, wie diese auch tatsächlich kontrolliert und geahndet werden und genau hier liegt dann offensichtlich auch das Problem. Denn eben für solche Kontrollen fehlt ein bezirklicher Ordnungsdienst, der von der SPD ersatzlos abgeschafft wurde. Wildcampen bleibt in unserer Stadt daher weitestgehend folgenlos.“

„Anwohner fühlen sich nicht sicher“: Ärger um illegales „Micro-Camping“ in Hamburg wurde gefunden bei mopo.de

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