Bezirk bekam davon nichts mit: Öffentlicher Parkplatz in Hamburg wird zur Müllkippe

Bezirk bekam davon nichts mit: Öffentlicher Parkplatz in Hamburg wird zur Müllkippe

Wieso fällt eine solche Müllhalde mitten in der Stadt niemandem auf? Schrottautos, Müll und alte Sofas. Mitten in Harburg, nur wenige Schritte vom Einkaufszentrum und unweit des Rathauses, hat sich ein Parkplatz zur Müllkippe entwickelt. Und das ganz offenbar nicht erst seit ein paar Wochen. Die MOPO hakte beim Bezirk nach.

Einen Parkplatz zu finden, auf dem das Auto den ganzen Tag abgestellt werden kann, das ist mitten in Harburg nicht einfach. Erst recht nicht, wenn er kostenfrei sein soll. Deshalb ist die Parkfläche der Stadt unter der B75 gleich neben dem Continental-Gebäude (Ex-Phönix) immer sehr beliebt gewesen.

Ein Obdachloser schläft mitten am Tag neben dem Parkplatz mit den abgemeldeten Autos.
Florian Quandt

Ein Obdachloser schläft mitten am Tag neben dem Parkplatz mit den teils abgemeldeten Autos.

Doch unbemerkt von Bezirksverwaltung, Polizei und Stadtreinigung ist dort quasi ein Schrottplatz entstanden. Von den rund 40 Parkplätzen sind etliche mit abgemeldeten Autos belegt. Und das ganz offensichtlich schon eine ganze Weile. Denn bei vielen von ihnen sind mittlerweile die Scheiben eingeschlagen, die Reifen platt und in einem Wagen wurde sogar schon gezündelt – Lenkrad und Sitze sind verschmort.

Neben dem Phönix-Gebäude: Schrottautos unter Straße

Der Parkdruck scheint auf der Ecke aber riesig zu sein, es gibt dort viele Arbeitsplätze und der Bahnhof ist nicht weit. Mittlerweile parkt dort nur noch, wer gar nicht anders kann. Trotzdem stehen zwischen den Rostlauben noch teure Mercedes- und BMW-Modelle.

Am Rand beim Gebüsch standen auch noch ein Sofa, Stühle und etliche Müllsäcke. Ein Obdachloser schlief vormittags gegen 11 Uhr neben den parkenden Autos.

In einem der Wagen unter der B75 in Hamburg-Harburg wurde sogar schon gezündelt – Lenkrad und Sitze sind verschmort.
Florian Quandt

In einem der Wagen unter der B75 in Hamburg-Harburg wurde sogar schon gezündelt – Lenkrad und Sitze sind verschmort.

Die MOPO konfrontierte die Bezirksverwaltung mit der Situation vor Ort. Dort heißt es, man habe auch gerade eine Bürgerbeschwerde bekommen und die Platte des Obdachlosen mittlerweile geräumt. Das Auto, in dem er geschlafen habe, sei bereits abgeschleppt worden. Die Sofas habe die Stadtreinigung entfernt.

Bei einigen der abgemeldeten Autos wurden bereits die Scheiben eingeschlagen.
Florian Quandt

Bei einigen der abgemeldeten Autos wurden bereits die Scheiben eingeschlagen.

Aber warum handelt die Verwaltung nicht, bevor die Lage so eskaliert? „Der Bezirk ist groß und weitläufig. Wir sind da auf Hinweise von Bürgern angewiesen“, sagt Bezirkssprecherin Sandra Stolle. Die beschränkte Personalkapazität lasse auch nicht zu, dass ständig Kontrollgänge stattfänden. „Wir behalten den Platz jetzt aber im Blick“, verspricht sie.

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Doch was ist nun mit den Schrottautos? Das ist offenbar nicht so einfach und auch noch richtig teuer für den Bezirk. „Zunächst sind wir verpflichtet zu prüfen, ob der Halter zu ermitteln ist“, so Stolle. Und dann gebe es einen roten Aufkleber und vier Wochen Frist. „Erst dann können wir abschleppen und verschrotten lassen.“ Wenn das Auto jedoch noch einen Wert hat, muss es verwahrt werden.

Oftmals führt die Spur der Wagen auch ins Ausland, dann hat der Bezirk gar keine Handhabe. Rund 200 Euro kostet das Abschleppen, die Kosten könnten dem Halter in Rechnung gestellt werden. Doch ob das dann bezahlt wird, das steht auf einem ganz anderen Blatt. So haben Bezirk und Polizei nun viel Arbeit und bis die Autos weg sind, werden wohl noch Wochen vergehen.

Bezirk bekam davon nichts mit: Öffentlicher Parkplatz in Hamburg wird zur Müllkippe wurde gefunden bei mopo.de

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