Mäuse, Ratten und Drohungen von Eltern: Kita-Chefin in Eimsbüttel wehrt sich

RMAG news

Viel Ärger um den Hamburger Kita-Träger „Schmusebacke“ in den vergangenen Monaten: Die plötzliche Schließung des Standortes in Eimsbüttel überrumpelte die Familien, der angebliche Grund warf Fragen auf. Jetzt äußert sich die Geschäftsführerin gegenüber der MOPO – es geht um Personalengpässe, Ratten, Drohungen von Eimsbütteler Eltern und eine mögliche Wiedereröffnung.  

Die Nachricht, dass ihre Kinderbetreuung von heute auf morgen wegfällt, ereilte rund 20 Familien in Eimsbüttel kurz vor Weihnachten 2023. In dem Schreiben an die Betroffenen nannte die Kita „Schmusebacke“ einen angeblichen akuten Mäusebefall und eine notwendige umfangreiche Sanierung des Gebäudes in der Osterstraße als Gründe dafür.

Neueröffnung der Eimsbüttler Kita Schmusebacke ist noch nicht sicher

Ob nun Mäuse oder Ratten in der Kita gesichtet wurden, darin ist „Schmusebacke“-Geschäftsführerin Jutta Lembke im Gespräch mit der MOPO nicht ganz eindeutig – sie sei ja keine Expertin, erklärt sie. Doch schon damals berichteten Eltern, dass sie nie eine Maus in den Räumlichkeiten gesehen hatten. „Und plötzlich nimmt die Mäuseplage im Kündigungsschreiben biblische Ausmaße an“, so ein Vater gegenüber den „Eimsbütteler Nachrichten“. Die Vermutung, es habe (noch) andere Gründe für die Schließung gegeben, lag nahe.

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Wegen massiver Personalengpässe mussten seinerzeit die Öffnungszeiten verkürzt werden. Jetzt, über ein halbes Jahr später, gibt Lembke zu: „Der Hauptgrund für die Schließung war zuletzt die Einschränkung der Betreuungszeit. Die Hälfte der Eltern hatte sich deshalb schon einen neuen Kitaplatz gesucht. Den verbliebenen haben wir nach der Schließung Plätze in acht Kitas im Umkreis von eineinhalb Kilometern vorgeschlagen. Wir haben niemanden im Regen stehen lassen.“ Deshalb bräuchten die Eltern sich nicht zu beschweren, so Lembke.

Kita Schmusebacke in Hamburg-Eimsbüttel: „Wir bekamen Drohungen“

Einige taten das aber dennoch, und zwar massiv. „Wir bekamen Drohungen. Man wolle dafür sorgen, dass wir nie wieder eine Kita im Stadtteil eröffnen“, sagt sie. Teilweise bezog sich das auch auf ganz Hamburg. Das seien schon harte Töne.

Und trotzdem – eine Wiedereröffnung der Kita Schmusebacke, deren andere Einrichtungen sich im Hamburger Südosten (Curslack, Allermöhe, Billstedt, Nettelnburg) befinden, ist wieder realistisch. Die Ratten oder Mäuse sollen mittlerweile vertrieben sein. Drei oder vier Monate habe das gedauert. Die Schädlinge seien eines der größten Probleme in Hamburg, meint die Geschäftsführerin. Bis Ende des Jahres wolle man eine Entscheidung fällen – dann wird sich möglicherweise zeigen, wie die Eimsbüttler Eltern einer Neuauflage der „Schmusebacke“ gegenüberstehen.

Mäuse, Ratten und Drohungen von Eltern: Kita-Chefin in Eimsbüttel wehrt sich wurde gefunden bei mopo.de

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