HSV-Kommentar: Das ist eine Gefahr für Trainer Baumgart

HSV-Kommentar: Das ist eine Gefahr für Trainer Baumgart

Luxuskader. Selbst, wenn Profis der Gegner über das HSV-Aufgebot sprechen, fällt inzwischen sehr häufig dieses Wort. Zu Recht. Denn Steffen Baumgart steht wirklich ein solcher zur Verfügung, eigentlich zu seiner Freude, weil er wöchentlich rotieren kann und dies auch tut. Für den Coach ergibt sich dadurch aber eine ständige Gratwanderung, die auch gefährlich wirkt.

Vor zwölf Wochen stand an dieser Stelle der Satz: „Spätestens jetzt braucht es wirklich Flexibilität.“ Und zum Glück: Baumgart hat das HSV-System in den ersten sieben Partien immer wieder punktuell angepasst, sein Team so weniger ausrechenbar gemacht. Das ist nötig. Und die Rotation ging auch beim 2:2 gegen Paderborn größtenteils auf: Noah Katterbach spielte gut, Adam Karabec hatte sich den Startbefehl verdient und Davie Selke traf.

HSV-Coach Baumgart bedient sich eines Luxuskaders

Und trotzdem, bei aller nicht zuletzt von der MOPO (weiterhin!) geforderten Variabilität: Baumgart ist mit einer ständigen Gratwanderung konfrontiert – zwischen der sehr häufig sinnvollen taktischen Anpassung, einerseits, und der Gefahr, sich zu sehr an den Gegnern zu orientieren, statt sich in erster Linie auf die eigenen Stärken des HSV zu besinnen, andererseits. Und dieser Drahtseilakt wird durch den Luxuskader nur bestärkt.


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Warum? Weil man als Coach (verständlicherweise) wohl leichter dazu neigt, eigentlich Bewährtes zu verändern, wenn die Optionen auf der Auswechselbank derart prächtig sind. Anders formuliert: Der aktuelle HSV-Kader verleitet einen Trainer automatisch dazu, sich komplexeste System-Gedanken zu machen, wohingegen sich die Startelf in der Vergangenheit – wenn man es böse formuliert – teils auch mal beinahe von selbst aufgestellt hatte.

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Schließlich entsteht folgendes „Dilemma“: Rotation ist ideal, um die Stimmung bei vielen HSV-Profis hochzuhalten und die Gegner mitunter zu überraschen – zumal das Aufgebot so viele gute Möglichkeiten hergibt. Baumgart mag diesen Zustand. Aber eine eingespielte Mannschaft zu haben und wenig wechseln zu müssen, kann auch ratsam sein. Und mit dem Promi-Aufgebot geht zudem einher, dass nach Niederlagen künftig viel schneller hinterfragt oder sogar kritisiert werden wird, warum Spieler X und nicht Profi Y gespielt hat. Damit muss Baumgart zurechtkommen – denn es ist auch sein Luxuskader.

HSV-Kommentar: Das ist eine Gefahr für Trainer Baumgart wurde gefunden bei mopo.de

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