Sperrungen und Halteverbote: Bezirk Nord sagt Elterntaxis den Kampf an

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Für viele Eltern ist es der Inbegriff von Sicherheit, für Experten hingegen das genaue Gegenteil: Das Hinbringen und Abholen der Kinder zur und von der Schule, auch Elterntaxi genannt. Der Bezirk Hamburg-Nord hat nun beschlossen, diese Fahrdienste einzuschränken – mit Maßnahmen an zunächst drei Schulen.

Dabei handelt es sich um die Adolph-Schönfelder-Schule in Barmbek, die Katholische Schule St. Antonius in Winterhude und die Grundschule Ballerstaedtweg in Ohlsdorf, wie der NDR berichtet. Welche Maßnahmen die Elterntaxis vergraulen sollen, ist aber noch nicht entschieden.

Denkbar ist dem Antrag zufolge beispielsweise, dass sogenannte „Schulstraßen“ eingerichtet werden: also temporäre Sperrzeiten für Autos zu Stoßzeiten, etwa am Morgen zu Schulbeginn. Eine weitere Idee ist die Einrichtung von speziellen Hol- und Bringzonen – die sollen allerdings nur in einer gewissen Entfernung zur Schule eingerichtet werden. Auch Halteverbotszonen oder angehobene Zebrastreifen, um die Autos abzubremsen, kommen dem Bericht zufolge in Betracht.

Bezirk Hamburg-Nord plant Maßnahmen gegen Elterntaxis

„Auf Anregung der Linken haben sich die Abgeordneten für einen fraktionsübergreifenden Antrag entschieden“, erklärt Bjørn Knutzen, Abgeordneter der Linksfraktion in Hamburg-Nord. „Ein echter Erfolg für die Sicherheit auf dem Weg zur Schule.“

Alle demokratischen Fraktionen hätten Vorschläge eingebracht. „Durch die gemeinsame Arbeit kam es zu einem Beschluss, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Als Linke ist es uns wichtig, dass wir bei gemeinschaftlichen Interessen an einem Strang ziehen“, so Knutzen.

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Das Thema beschäftigt auch die Bürgerschaft. Im September stimmte das Landesparlament für einen Antrag von SPD und Grünen, alle Hamburger Schulstandorte auf ihre Verkehrssicherheit hin zu überprüfen und dann individuelle Lösungen zu suchen.

Laut Schulbehörde erhöhen Elterntaxis zum einen die Unfallgefahr vor den Schulen, zum anderen könnten Kinder nur „zu sicheren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern heranwachsen, wenn sie den täglichen Schulweg erlernen und selbstständig zu Fuß oder später auch mit dem Fahrrad bewältigen“. (mp)

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