Diese Beschilderung sorgt derzeit für verständnislose Blicke: Der Radweg am Beerentalweg in Eißendorf wurde erst vor ein paar Monaten komplett saniert – und ist plötzlich wieder gesperrt und als reiner Gehweg ausgeschildert. Was steckt hinter dieser Posse?
„Der Umbau des Farradwegs am Beerentalweg entpuppt sich als Schildbürgerstreich“, kommentiert der Hamburger CDU-Politiker André Trepoll. Er ist Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft und in seiner Partei Sprecher für die Bezirke.
Eißendorf: Frisch sanierter Radweg wird plötzlich gesperrt
Tatsächlich ist die rot-weiße Absperrung des frisch sanierten Radwegs auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Dazu kommt das daneben platzierte blau-weiße Schild, das den Radweg eindeutig als Gehweg ausweist. Trepoll hat indes eine Vermutung: „Wahrscheinlich, weil nach dem Umbau kein Platz für Fußgänger auf dem Gehweg mehr vorhanden ist, eine absolute Fehlplanung!“ Zunächst hatte „harburg-aktuell“ berichtet.
MOPO
Die WochenMOPO – jeden Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Bau-Revolution: Wie die Bausenatorin Wohnen wieder bezahlbar machen will
– Stadt zahlt Wahnsinns-Mieten in den Tanzenden Türmen
– Der Radweg-Murks an der Elbchaussee
– Mojib Latif wird 70: Wie der Hamburger zum Klima-Erklärer wurde
– 20 Seiten Sport: FC St. Pauli-Kapitän Irvine gibt tiefe Einblicke in sein Leben, Interview mit HSV-Juwel Fabio Baldé
– 28 Seiten Plan7: Filme für lau beim Filmfest, Veranstaltungstipps für jeden Tag + Rätselbeilage
Sandra Stolle, Sprecherin des Bezirks Harburg, erklärt auf MOPO-Nachfrage etwas umständlich, dass die Absperrung auf „Grundlage einer straßenverkehrsbehördlichen Anordnung der unteren Straßenverkehrsbehörde vorgenommen“ wurde. Diese untere Straßenverkehrsbehörde ist bei der Polizei angesiedelt. Dort heißt es: „Die Anordnung der ursprünglichen Absperrung erfolgte aus Gründen der Verkehrssicherheit“, so Florian Abbenseth, Sprecher der Polizei. Genauer wurde er nicht.
Bezirk versteht Entscheidung für die Absperrung nicht
Beim Bezirk konnte man diese Entscheidung wiederum überhaupt nicht nachvollziehen: „Bei ausreichender Rücksichtnahme aller Wegenutzenden kann der Abschnitt sicher von allen Verkehrsteilnehmenden genutzt werden“, so Stolle zur MOPO.
Da der Bezirk – und nicht die Polizei – sowohl für die Ausgestaltung als auch die „Verkehrssicherungspflicht“ dieses Radwegs zuständig sei, habe man die Absperrung und Beschilderung kurzerhand wieder abbauen lassen.
Das könnte Sie auch interessieren: Zu gefährlich: Vorzeige-Radweg muss wieder umgebaut werden – wer ist schuld?
Bedeutet: Inzwischen ist auf dem Radweg wieder freie Fahrt. Das Bezirksamt will die Entwicklung an dieser Stelle weiterhin beobachten – genauso wie André Trepoll. Der hat zu dem Thema inzwischen eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat eingereicht, um zu klären, was genau am Beerentalweg passiert ist.
„Absolute Fehlplanung“: Absperr-Posse um frisch sanierten Radweg wurde gefunden bei mopo.de
