Das ging dann schnell: Nur sechs Tage, nachdem die MOPO aufgedeckt hatte, dass fast 40 Mitarbeiter des UKE in einem Brandbrief vor einem Chefarzt gewarnt hatten, ist der Mediziner nach MOPO-Informationen aktuell nicht an der Universitätsklinik im Dienst.
Komplikationen bei Operationen, die umfangreiche Nachbehandlungen erforderten, unangemessenes Verhalten gegenüber Mitarbeiterinnen, aber auch Patienten – das waren die schweren Vorwürfe von fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darunter befanden sich nach MOPO-Informationen auch 17 Ärzte.
UKE: Mitarbeiter machten weiter Druck
Aus Angst vor Repressalien durch den betroffenen Chefarzt, aber auch durch die Leitung des UKE, war der Brandbrief anonym an den Vorstand des UKE versandt worden. Möglicherweise deswegen ging Prof. Christian Gerloff, der ärztliche Direktor des UKE, zunächst eher zögerlich gegen den betroffenen Kollegen vor.
Doch die Mitarbeiter machten weiter Druck und das UKE sah sich gezwungen, eine Hamburger Anwaltskanzlei mit der unabhängigen externen Untersuchung der Vorwürfe zu beauftragen. Alle Mitarbeiter der betroffenen Abteilung konnten sich namentlich oder anonym an die Anwälte wenden.
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Das Ergebnis liegt seit letzter Woche vor. Doch das UKE verweigert jede Auskunft über die Untersuchung, will sie wohl erst intern durch den Klinikvorstand auswerten lassen. Offenbar waren die Vorwürfe aber so gravierend, dass das UKE jetzt handeln musste und den Klinikdirektor vorläufig von seinen Aufgaben entbunden hat. Das bestätigten mehrere UKE-Insider der MOPO. Nun meldete sich der betroffene Mediziner bei der MOPO und teilte mit, dass er vom UKE-Vorstand „nicht abberufen” worden sei. „Die mir vorgehaltenen unberechtigten Vorwürfe wurden nicht bestätigt.”
UKE-Sprecherin Friederike Schulz wollte auf eine MOPO-Anfrage keine Auskunft dazu geben.
Ärger um Chefarzt: UKE zieht offenbar Konsequenzen wurde gefunden bei mopo.de
