Bettelverbot: Was wir brauchen, sind Programme gegen Armut, keine Bußgelder!

RMAG news

Das Bettelverbot im HVV spaltet die Stadt. Die einen finden es gut, die anderen bekämpfen es. Die Befürworter fühlen sich bedrängt. Die Gegner pochen aufs Mitgefühl und werfen den Befürwortern Hartherzigkeit vor.

Doch was sind eigentlich Bettler? Es sind Menschen, die in persönliche Krisen geraten sind und auf normalem Weg kein Geld mehr verdienen können. Bei mir um die Ecke saß viele Jahre ein ehemaliger Uni-Professor, der nach dem Tod seiner Frau dem Alkoholismus verfallen war und seinen Job verloren hatte. Er bat mit einem Schild um Geld. Manchmal auch mit Worten.

Jeder hat das Recht, „Ja“ oder „Nein“ zu sagen

Ob man sich davon bedrängt fühlt, ist eine individuelle Sache. Jeder hat das Recht, „Ja“ zu sagen oder „Nein“. Man kann „Bettler“ auch einfach ignorieren. Wenn man sich dabei schlecht fühlt, hat das nichts mit dem anderen zu tun, sondern mit einem selbst.

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Sicher kommt es mal vor, dass einer aggressiv auftritt. Dass er unangenehm riecht oder unschön aussieht. Doch es gibt auch Leute, die in der U-Bahn laut telefonieren, oder Manager, die auf dem Weg nach Hause nach Schweiß stinken, ohne dass ihnen der Zutritt verweigert wird.

Ein Bettelverbot stellt eine heterogene Gruppe unter Generalverdacht. Es bestraft Menschen für etwas, wofür sie selbst nichts können und woran oftmals die Gesellschaft schuld ist, weil es ihr nicht gelungen ist, die Personen aufzufangen. Das ist es, woran wir arbeiten müssen. Wir brauchen Programme gegen Armut. Keine Verbote. Und solange die Politik vorhandene Programme nicht verbessert, helfen Spenden.

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