Blaue Moschee: Anwohner genervt von Gebets-Demos – Amt reagiert

RMAG news

Seit knapp vier Wochen ist die Blaue Moschee an der Außenalster dicht. Regelmäßig versammeln sich dennoch zahlreiche Menschen, um vor der Moschee zu beten. Anwohner beschweren sich nun aber vermehrt über die Lautstärke der Gebete und auch die CDU Hamburg äußert Kritik. Das Bezirksamt bezieht Stellung.

Es ist ein Freitag wie jeder andere seit der Schließung der Blauen Moschee Ende Juli: Zahlreiche Menschen versammeln sich vor der Moschee, legen ihre Gebetsteppiche aus und folgen den Worten des Predigers vor ihnen. Dieser steht mit Mikrofon und Lautsprecher vor der Menschenmasse – und wird damit nicht nur von den Gläubigen gehört, sondern auch von den Nachbarn im angrenzenden Wohngebiet. Diese beschweren sich über die Lautstärke der Predigten, wie das „Abendblatt“ berichtet. Auch dass während der Gebete regelmäßig Straßen gesperrt werden müssen, stört die Anwohner.

Bezirksamt duldet Gebete in dieser Woche

Die Polizei Hamburg erklärte der Zeitung, dass sie im Falle einer Lärmbelästigung einschreiten würden. Wie lange die Gebete weiterhin stattfinden dürfen, liegt wiederum in der Hand des Bezirksamts Nord. Sprecher Alexander Fricke bestätigt der MOPO, dass dem Amt seit Montag ein prüffähiger Antrag „auf Sondernutzung für die Durchführung von öffentlichen Gebeten vor der Blauen Moschee“ vorliegt. Diesen Antrag plus der eingereichten Anlagen verfahrensrechtlich zu prüfen, dauert allerdings einige Tage. Daher duldet das Bezirksamt die öffentlichen Gebete am Donnerstag und Freitag dieser Woche.

CDU-Fraktion: Öffentliche Gebete sind unhaltbarer Zustand

Nicht nur aus der Nachbarschaft, sondern auch aus der Politik kommen kritische Stimmen: So bezeichnet die Hamburger CDU die öffentlich stattfindenden Gebete als unhaltbaren Zustand. „Es geht nicht an, dass für Predigten jeden Freitag Straßen gesperrt werden und ein großes Polizeiaufgebot anrücken muss“, sagte Landes- und Fraktionschef Dennis Thering. „Das darf kein Dauerzustand werden.“

Das vor einem Monat erlassene Verbot des vom Verfassungsschutz als extremistisch und vom Iran gesteuert eingestuften Trägervereins Islamisches Zentrum Hamburg (IZH) durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und die damit einhergehende Schließung der Moschee seien richtig gewesen, könnten aber nur ein erster Schritt gewesen sein. 

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„Der Senat hätte die Folgen dieses laut Bürgermeister (Peter) Tschentscher (SPD) gut vorbereiteten Verbots der Blauen Moschee vorher bedenken müssen und eine Belastung für die unmittelbaren Anwohner von vornherein unterbinden müssen“, sagte Thering. Dass das Bezirksamt Hamburg-Nord die öffentlichen Gebete bis zum Abschluss einer rechtlichen Prüfung zunächst weiter dulden wolle, zeige, „dass das Gegenteil der Fall ist“. (mwi/dpa)

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