Charkiw: Neues russisches Artilleriesystem an der Front entdeckt

Charkiw: Neues russisches Artilleriesystem an der Front entdeckt

Nach einem dreijährigen Testzyklus verfügt Russland nun offenbar über ein neues Artilleriesystem. Es soll ein besonderes Fahrgestell haben, die Reichweite liegt allerdings unter den Systemen anderer Nationen. Eine Aufklärungsdrohne hat an der Grenze zur Ukraine offenbar ein neues russisches Artilleriesystem entdeckt. Unter anderem das pro-ukrainische Portal “Militarnyi” berichtet, dass die neuste 152-mm-Selbstfahrlafette vom Typ 2S43 Malva zum ersten Mal auf dem Schlachtfeld gesehen wurde. Sie soll von einer Langstreckenaufklärungsdrohne in der Oblast Belgorod entdeckt worden sein. Der X-Account “Kriegsforscher” veröffentlichte Bilder von der Malva. Auch ein kurzes Video, das die Haubitze an der Front bei Charkiw zeigen soll, zirkuliert auf X. Das russische Staatsunternehmen Rostec übergab die erste Charge der Artilleriegeschütze bereits im Oktober 2023 an das Verteidigungsministerium, berichtete die russische Tageszeitung “Kommersant” damals. Laut “Militarnyi” wurde bereits im Juli ein dreijähriger Zyklus staatlicher Tests abgeschlossen. Die Entwicklung der Selbstfahrlafetten soll demnach bereits in den 2010er-Jahren begonnen haben. Fahrgestell weist Besonderheit auf Die 2S43 Malva ist mit einem 152-mm-Zielfernrohr bewaffnet, das eine Rohrlänge von 47 Kalibern hat. Das Rohr wird auch bei den in der Sowjetunion entwickelten Panzerhaubitzen 2S19 Msta-S und 2A65 Msta-B verwendet, schreibt “Militarnyi”. Demnach liegt die Feuerreichweite mit konventionellen hochexplosiven Geschossen bei 24,7 Kilometern, mit raketengestützten Geschossen bei etwa 29 Kilometern. Zum Vergleich: Die französische Selbstfahrlafette Caesar oder die ukrainische Bohdana können bis zu 40 Kilometer weit schießen, so das pro-ukrainische Portal. Eine Besonderheit der Malva ist laut “Kommersant” das Fahrgestell mit Rädern statt mit Ketten. Die Geschütze werden laut “Militarnyi” auf ein LKW-Fahrgestell montiert, was Kosten senke und das Produktionstempo der Malva beschleunige. Das Fahrgestell führt “Kommersant” zufolge zu niedrigeren Betriebskosten und größeren technischen Ressourcen als bei Kettenfahrzeugen. Das Aufstellen und Verlassen einer Position sowie das Anvisieren eines Ziels erfordere so zudem weniger Zeit. Wie viele Exemplare der 2S43 Malva bisher ausgeliefert wurden und im Einsatz sind, ist aktuell nicht bekannt.