Da helfen nur noch harte Maßnahmen: So geht die Stadt jetzt gegen Eltern-Taxis vor

Da helfen nur noch harte Maßnahmen: So geht die Stadt jetzt gegen Eltern-Taxis vor

Weil zu viele Elterntaxis vor der Elisabeth-Lange-Schule in Eißendorf die Verkehrsregeln missachtet haben, wurden in den Sommerferien rot-weiße Poller aufgestellt. Auch vor anderen Hamburger Schulen wurden bereits solche Maßnahmen ergriffen. Schulbehörde und Polizei versuchen, den Kindern mehr Selbstvertrauen im Straßenverkehr beizubringen – und die Eltern zur Vernunft.

Viele Hamburger Eltern setzten ihre Kinder morgens fix mit dem Auto vor der Schule ab, damit die lieben Kleinen sicher dorthin gelangen. Dabei werden die Elterntaxis stellenweise selbst zum Verkehrsrisiko.

So wie an der Elisabeth-Lange-Schule: Immer öfter musste die Polizei feststellen, dass Eltern sich rücksichtslos verhielten. Sie fuhren auf eine Grundstückseinfahrt, setzten die Kinder vor der Schule ab, fuhren weiter über den Rad- und Gehweg und bogen an der nächsten Einfahrt wieder auf die Straße.

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„Durch ein solch unzulässiges Fahrverhalten ergeben sich teils nicht unerhebliche Gefahren für Fußgänger und den Radverkehr“, teilte die Polizei auf MOPO-Anfrage mit. Trotz entsprechender Kontrollen sei es dort „nicht zu einer dauerhaften und spürbaren Verbesserung der Situation gekommen”. In Rücksprache mit dem Bezirk wurden rot-weiße Poller aufgestellt, die Autofahrern den Weg versperren sollen.

Dies ist nicht der einzige Fall: An der Grundschule Iserbarg in Rissen hatte die Polizei ein ähnliches Verhalten von Elterntaxis festgestellt, weshalb hier nun ebenfalls Poller und Absperrungen stehen.

Vor der Schule Iserbarg in Rissen wurden ein Metallgeländer und mehrere Holzpoller errichtet, um Elterntaxis in die Schranken zu weisen.
hfr

Vor der Schule Iserbarg in Rissen wurden ein Metallgeländer und mehrere Holzpoller errichtet, um Elterntaxis in die Schranken zu weisen.

An der Grundschule Kapellenweg in Wilstorf war der Gehweg auf der Paul-Gerhard-Straße ab der Einmündung Kapellenweg zum Parken benutzt worden. Um das zu verhindern, hat die Stadt auch dort Absperrungen aufgestellt.

Elterntaxis werden zunehmend als Problem angesehen

Wie häufig es zu solchen Maßnahmen gegen Elterntaxis kommt, darüber gibt es nach Angaben von Polizei und Bezirksämtern keine Statistik. Es handle sich jeweils um „Einzelfallentscheidungen“, wenn andere Überwachungsmaßnahmen keine Wirkung zeigen, teilte die Polizei mit.

Die Schulbehörde hat das Thema Elterntaxis schon seit Jahren auf dem Schirm, weil sie „in vielen Schulgemeinschaften zunehmend als Problem wahrgenommen werden“, heißt es auf MOPO-Anfrage. Dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, um sie vor möglichen Gefahren des Straßenverkehrs zu schützen, sei laut der Behörde zwar menschlich nachvollziehbar. „Tatsächlich zeigen die Unfallstatistiken jedoch, dass der größte Teil aller verunglückten Kinder im Straßenverkehr als Mitfahrende im Auto zu Schaden kommen“, so die Behörde.

Polizei appelliert: Machen Sie Kinder fit für den Schulweg

Jährlich gibt es mehrere Aktionen an und für Grundschulen, um Kinder auf den Schulweg vorzubereiten. Zum Schulanfang haben zum Beispiel alle Erstklässler gemeinsam mit der Polizei ein „Schulwegtraining“.

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Der Appell der Polizei an alle Eltern lautet entsprechend: „Verzichten Sie darauf, Ihre Kinder bis vor die Schule zu fahren, sondern machen Sie sie fit, den Schulweg ohne elterliche Hilfe zu meistern. Geben Sie Ihren Kindern die Chance, dabei das nötige Selbstbewusstsein für eine sichere Verkehrsteilnahme zu erlernen und auszubauen und daran nachhaltig zu wachsen.“

Da helfen nur noch harte Maßnahmen: So geht die Stadt jetzt gegen Eltern-Taxis vor wurde gefunden bei mopo.de

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