Das Rätsel um den Koks-Container aus Rothenburgsort

Das Rätsel um den Koks-Container aus Rothenburgsort

Vermummt, mit Schutzwesten gepanzert und mit Maschinenpistolen bewaffnet – so sicherten Zöllner am frühen Mittwochabend ein unscheinbares Industriegelände an der Straße Mühlenhagen in Rothenburgsort. Kurz zuvor hatten SEK-Einsatzkräfte der Polizei dort mehrere Personen festgenommen. Es geht um Kokain, offenbar eine große Menge. Den Beamten ist wohl ein großer Fisch ins Netz gegangen.

Am Mittwoch sprach die Polizei nur von einem Drogenermittlungsverfahren sowie Durchsuchungen. Was genau die Beamten dort gefunden haben, verschwiegen die offiziellen Stellen. Aber vor Ort schien schnell klar – hier ist wohl ein dicker Fisch ins Netz gegangen.

Bananenkisten voller Kokain

Nach MOPO-Informationen hat das Spezialeinsatzkommando vor Ort mehrere Personen dabei erwischt, wie sie offenbar Kokain aus einem Seecontainer holen wollten. Festnahme! Bei mehreren Personen klickten die Handschellen, auch der Fahrer des Lastwagens soll darunter gewesen sein.


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Nachdem die mutmaßlichen Drogendealer abgeführt wurden, rückten zahlreiche vermummte Zöllner an und sicherten das Gelände. Mit Schutzschilden und quer gestellten Fahrzeugen wollten die sie sicherstellen, dass niemand die sichergestellten Drogen zurückholen würde. Weitere Beamte der Landespolizei kamen zur Unterstützung.

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Nach mehreren Stunden wurde der sichergestellte Lastwagen von vermummten Einsatzkräften und unter dem Schutz von weiteren schwer bewaffneten Zöllnern zum Hauptzollamt nach Waltershof gefahren. Dort röntgen die Ermittler das gesamte Fahrzeug, um mögliche doppelte Böden oder weitere Drogenverstecke zu finden. Anschließend kamen die Drogen an einen geheimen Ort.

Bislang keine offizielle Information über die sichergestellte Menge

Offizielle Informationen über die Menge der sichergestellten Drogen gibt es bisher nicht. Mia Sperling-Karstens, Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, sagte zur MOPO: „Am gestrigen Nachmittag fanden in Rothenburgsort Durchsuchungsmaßnahmen im Rahmen eines BtM-Ermittlungsverfahrens (Betäubungsmittel-Ermittlungsverfahren, d. Red.) statt.“ Genauer ging die Oberstaatsanwältin nicht auf den Großeinsatz ein. Selbst eine Zahl der festgenommenen Personen nannte die Sprecherin nicht.

Im Inneren des Containers einer großen chinesischen Reederei sollen mehrere Kilogramm Kokain sein.
Sebastian Peters

Im Inneren des Containers einer großen chinesischen Reederei sollen mehrere Kilogramm Kokain sein.

Der jetzige Fall erinnert an einen anderen spektakulären Drogenfund. Am 5. Juli 2023 stellten Einsatzkräfte einen Seecontainer im Hafen sicher. Im Inneren: tonnenweise Kokain. Auch damals riegelten anschließend schwer bewaffnete Einsatzkräfte das Gelände ab. Die Einsatzkräfte entdeckten im Container 10 Tonnen der Droge – der zweitgrößte Fund, der jemals in Europa gemacht wurde. Straßenverkaufswert nach Streckung: Mindestens 1,5 Milliarden Euro.

Am Freitagmittag wird das Rätsel um den Drogenfund in Rothenburgsort gelüftet: dann wollen die Ermittler Details bekanntgeben.

Das Rätsel um den Koks-Container aus Rothenburgsort wurde gefunden bei mopo.de

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