Das steckt hinter diesem besonderen Pop-Up-Atelier auf dem Kiez

Das steckt hinter diesem besonderen Pop-Up-Atelier auf dem Kiez

Freitagabend: Schnell in den Späti, Kippen und Bierchen holen – aber was ist das? Im Laden ist ja alles aus Pappmaché! Keine Sorge: Wenn es Ihnen so ergeht, träumen Sie nicht, sondern sind einfach nur in „Silkys Späti“ auf St. Pauli gestolpert. Die MOPO schaute sich das Atelier der anderen Art einmal an und fragte nach, was es mit diesem Konzept auf sich hat.

Statt Gitanes, Astra und Hubba-Bubba gibt es bis zum 28. September in der Seilerstraße 28 „Rabbit Milk“, „Joseph Beuys Fettecken“ und natürlich die „Bild ohne Frau“ zu kaufen. Künstlerin und Wahlberlinerin Silke Thoss (55) kam die Idee im ersten Corona-Lockdown 2020 – prompt war ihr „Stamm-Atelier“ in Berlin eröffnet. Als „Pop-Up“-Laden tourte „Silkys Späti“ in den Folgejahren vor der Hansestadt auch andere deutsche Städte an – und wurde dabei durchaus auch mal kritisch beäugt.

Das Pappmaché-Atelier und die „Späti-Mafia“

„In Frankfurt hat sich ein Opa mal so richtig aufgeregt, dass das hier alles Quatsch wäre – der war wohl auch schon ein bisschen woanders.“ Aber auch mit ernstzunehmenden Gestalten hat Thoss es schon zu tun gehabt: „Ganz zu Anfang in Berlin stiegen auf einmal zwei bärtige Männer aus einem SUV mit getönten Scheiben und haben meinen Laden ganz genau inspiziert. Als die dann aber merkten, dass das nur Pappmaché ist, fuhren sie wieder weg – war wohl die ,Späti-Mafia‘“.

Marius Röer
Auf den ersten Blick ein normaler Späti – aber der zweite Blick offenbart, dass hier etwas nicht stimmt

Auf den ersten Blick ein normaler Späti – aber der zweite Blick offenbart, dass hier etwas nicht stimmt

Marius Röer
Das teuerste Ausstellungsstück: Für 900 Euro gibt es die fiktive 50er-Jahre-Werbetafel – samt veraltetem Frauenbild.

Das teuerste Ausstellungsstück: Für 900 Euro gibt es die fiktive 50er-Jahre-Werbetafel – samt veraltetem Frauenbild.

Marius Röer
Ein Glas Kaninchenmilch? Oder doch ein bisschen „Tutti Frutti“ von Little Richard?

Ein Glas Kaninchenmilch? Oder doch ein bisschen „Tutti Frutti“ von Little Richard?

Marius Röer
Immer mit einem Zwinkern – so gestaltet die Künstlerin ihre „Produkte“.

Immer mit einem Zwinkern – so gestaltet die Künstlerin ihre „Produkte“.

In Hamburg füllt sich Silke Thoss‘ Atelier vor allem in Richtung Wochenende schnell. Ein bisschen mehr Kleingeld als im Kiosk sollten potenzielle Käufer dann aber doch im Portemonnaie haben: Die Preise starten bei etwa 30 Euro und enden bei 900 Euro. 

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Und was für die Zukunft noch so geplant ist? „Ich würde wahnsinnig gerne auch mal in Amerika ausstellen.“ Auch für Deutschland ist noch Großes geplant. Eine ganze Straße samt Dönerladen und „Schicki-Micki“-Geschäft wären der nächste Schritt für Silke: „Lux wäre doch ein guter Name, aber dann auch mit so einem unnötig schweren Eisengitter“ – welches (wie alles andere auch) natürlich aus Pappe wäre.

Das steckt hinter diesem besonderen Pop-Up-Atelier auf dem Kiez wurde gefunden bei mopo.de

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