Der dreckigste Park Hamburgs? Nirgends gibt’s so viele Ratten wie hier

Der dreckigste Park Hamburgs? Nirgends gibt’s so viele Ratten wie hier

Der Platz vor dem Rathaus Altona scheint ein Nager-Paradies zu sein: Wer nur zehn Minuten in dem kleinen Park am Platz der Republik sitzt, trifft mit ziemlicher Sicherheit auf mindestens eine Ratte. Kein Wunder: Immer mehr Menschen nutzen den Park als „öffentliche Toilette“, sagt die Stadtreinigung. Und es gibt noch mehr Probleme. Ist das etwa die dreckigste Grünfläche Hamburgs?

Große Bäume, zahlreiche Nischen mit Sitzgelegenheiten und in der Mitte der prachtvolle Stuhlmannbrunnen: Es könnte so schön sein im Park in Sichtweite vom Altonaer Rathaus und dem Altonaer Museum. Doch der Park hat einige Probleme: Müll wird achtlos in die Beete geworfen, Boule-Spieler wurden bereits dabei beobachtet, wie sie zwischen ihren Partien das Gebüsch als Pissoir nutzten und wohnungslose Menschen lagern hier immer wieder mit Zelten – und hinterlassen selten alles sauber.

So viele Ratten wurden bisher in Hamburg gemeldet

Der Müll zieht ungebetene Gäste an. In einem aktuellen Bericht der Umweltbehörde wird genau dieser Bereich zwischen Altonaer Bahnhof und Rathaus als einer der größten „Ratten-Hotspots“ in Hamburg genannt. Auch der Wochenmarkt am Garstedter Weg in Niendorf, der beliebte Park Planten un Blomen sowie einige Parks in Eimsbüttel sind betroffen.

Der Stuhlmannbrunnen im Park am Platz der Republik.
dpa

Der Stuhlmannbrunnen im Park am Platz der Republik.

Wie das Institut für Hygiene und Umwelt der MOPO mitteilte, wurden im Jahr 2024 bis Ende Juli 1132 Rattensichtungen in Hamburg gemeldet. Im ganzen Jahr 2023 waren es 1535. Dass es jetzt schon so viele Meldungen gibt, habe aber nichts zu bedeuten, sagt das Institut. Denn bei den Zahlen handelt es sich nicht um die tatsächliche Anzahl der Ratten in Hamburg, sondern nur um die gemeldeten Sichtungen, und auf diese Zahlen nehmen viele Faktoren Einfluss: „Unter anderem das unterschiedliche Meldeverhalten der Bevölkerung, auch zum Beispiel ausgelöst durch Medienberichterstattung, warme oder kalte Winter, Nahrungs- und Wasserangebot, und so weiter“, sagt Sprecherin Sinje Lehmann gegenüber der MOPO.

Was wird gegen die große Rattenpopulation gemacht?

Eine Rattensichtung sollte unter (040) 428457972 oder an schaedlingsbekaempfung@hu.hamburg.de gemeldet werden – dazu ist man sogar verpflichtet. Auf Privatgrundstücken muss der Eigentümer außerdem unverzüglich für eine Bekämpfung sorgen. Bei Mehrfamilienhäusern ist in der Regel die Beauftragung einer Fachfirma notwendig. 2024 kamen 27 Prozent der Rattenmeldungen aus dem flächenmäßig größten Bezirk Wandsbek, das ländliche Bergedorf hatte mit drei Prozent die wenigsten, in Altona als flächenmäßig kleinstem Bezirk wurden 14 Prozent der Ratten gemeldet.


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Als Grund für die besonders hohe Rattenpopulation am Platz der Republik nennt Lehmann neben dem vielen Müll auch die Zunahme von Wildtier- und Taubenfütterungen. Die Stadtreinigung kann das bestätigen: „In der letzten Zeit halten sich immer mehr Randständige in dem Park auf, die diesen leider auch als öffentliche Toilette nutzen, obwohl am Altonaer Bahnhof ein niedrigschwelliges WC mit zwei Kabinen steht“, so Sprecherin Anna-Maria Jeske. „Außerdem füttert eine ältere Dame die Tauben und legt zusätzlich noch Futter aus. Auch das lockt Ratten an.“

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Welche Maßnahmen werden ergriffen? „Werden Ratten bei uns gemeldet, prüfen unsere Schädlingsbekämpfer zunächst, ob sich die Ratte nahe einem Park, Spielplatz oder Grünstreifen der Stadt befand. Das wäre ein Rattenbefall im öffentlichen Raum. Ist dies der Fall, wird die Lage vor Ort überprüft und bei Bedarf werden Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehört vorrangig das Aufstellen von Fallen, teilweise gehört aber auch die Information von Anwohnern durch Flyer in Briefkästen dazu mit Hinweisen zum Verhalten“, sagt Sinje Lehmann.

Die Stadtreinigung will sich speziell der Problematik am Platz der Republik annehmen: „Unser Gebietsleiter wird sich bezüglich der Rattenproblematik auch noch einmal mit dem verantwortlichen Bezirksamt in Verbindung setzen“, so Anna-Maria Jeske.

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