Deutliche Entwicklung: So viele Scooter-Knöllchen werden in Hamburg verteilt

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Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Fünf Jahre ist es her, dass die E-Scooter ihren Einzug in die Hansestadt feierten – schnell wurden daraus über 20.000 Stück. Anfangs rissen die Beschwerden über die elektrischen Roller nicht ab: Mal lagen sie quer auf dem Bürgersteig, mal blockierten sie Radwege und viel zu oft mussten sie sogar aus Alster und Elbe gefischt werden. Neue Zahlen, die der MOPO exklusiv vorliegen, zeigen jetzt, wie sich das Hamburger Scooter-Chaos inzwischen entwickelt hat.

Über elf Millionen Mal stiegen die Menschen in der Hansestadt im Jahr 2023 auf einen Leih-Scooter der insgesamt vier ansässigen Anbieter. Das übersteigt die Nutzer-Zahlen des zuletzt in die Krise gerutschten Stadtrades deutlich. Denn die Roller haben einen rein praktischen Vorteil: Im Gegensatz zu den roten Stadträdern müssen sie nicht an festen Stationen ausgeliehen oder abgegeben werden – das geht bis auf wenige Ausnahmen an jeder Straßenecke.

E-Scooter in Hamburg: Wo sind die „Hotspots“?

Deshalb stehen die Scooter auch seit langem weit oben auf der Liste der Fußgänger-Ärgernisse. Erst im Jahr 2021 reagierte die Stadt auf die nicht abreißenden Beschwerden: Zusammen mit den Anbietern starteten sie zunächst eine Fußpatrouille, die täglich in der Stadt unterwegs ist, um falsch geparkte Roller umzustellen. „Hotspots“ sind etwa die Lange Reihe (St. Georg) oder die Schanze. Nutzer müssen seitdem ein Foto von ihrem geparkten Roller machen. „Zur Wahrheit gehört auch, dass die meisten Nutzer die Roller achtsam abstellen, nur leider nicht genügend“, sagte ein Polizist zur MOPO.

Seit Oktober 2021 verteilt die Stadt auch Knöllchen in Höhe von 10 bis 35 Euro an diejenigen Scooter-Fahrer, die den Roller achtlos zurückgelassen haben. Die Mitarbeiter des Landesbetriebs Verkehr, die sowieso die Anwohnerparkzonen kontrollieren, überprüfen die Roller seitdem gleich mit. Außerhalb zettelt die Polizei die Scooter ab.

So viele Scooter-Knöllchen wurden im Juli 2024 verteilt

Das scheint Wirkung zu zeigen: Wurden im Juli 2022 noch über 900 Knöllchen verteilt, schrumpfte die Zahl im Juli 2023 auf 400 und im Juli 2024 auf rund 300 Stück. Auch die Zahl der Beschwerden über die Scooter sei bei der Behörde rückgängig, so Sprecher Dennis Krämer. 53 Beschwerden waren es im Jahr 2021, Seit Anfang dieses Jahres sind es bislang elf. 1:1 vergleichen lässt sich das allerdings nicht, denn gleichzeitig nahm auch die Gesamtanzahl der Scooter ab. Insgesamt 19.000 sind davon in Hamburg aktuell unterwegs, rund 2000 weniger als im August 2023.

Krämer bewertet die Entwicklung als positiv, betont aber, dass es trotzdem noch viel zu tun gebe. Im Januar beschloss die Bürgerschaft, mehr Scooter-Abstellflächen in der Stadt zu verteilen. Wer seinen Scooter in einem gewissen Umfeld außerhalb der Flächen einfach stehen lässt, kann sich nicht auschecken. Die Kosten für die Miete laufen dann weiter. Insgesamt 40 solcher Flächen gibt es bereits, zum Beispiel am Altonaer Bahnhof oder in der Schanze. Eine weitere ist unter anderem am S-Bahnhof Allermöhe in Bergedorf geplant.

Deutliche Entwicklung: So viele Scooter-Knöllchen werden in Hamburg verteilt wurde gefunden bei mopo.de

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