Diese Hamburgerin gehört zur Segel-Elite – obwohl sie im Rollstuhl sitzt

Diese Hamburgerin gehört zur Segel-Elite – obwohl sie im Rollstuhl sitzt

Für Sportsenator Andy Grote ist es „die wichtigste Frauen-Regatta weltweit“. Für Nadine Löschke und Maria Marquardt eine Chance, aufs Treppchen zu segeln. Das Duo geht als eines von elf inklusiven Teams beim 7. Helga-Cup auf der Alster an den Start. Das Besondere an Löschke: Sie gehört zu den besten Seglerinnen ihrer Art – obwohl sie im Rollstuhl sitzt.

Von Freitag bis Sonntag segeln 78 weibliche Teams in zwei Bootsklassen um den Sieg – aus Europa, Nordamerika und sogar dem australischen Perth. „Der Helga-Cup ist cool, auch weil viele Frauen untereinander segeln, die sich unterstützen“, erzählt Löschke: „Wenn eine zu kämpfen hat, kriegt sie von anderen einen Tipp. Das ist bei Männern nicht immer so.“

Nadine Löschke begeistert sich schon lange fürs Segeln

Die 44-Jährige sitzt im Rollstuhl, früher hat die gebürtige Schwerinerin Leichtathletik und Basketball betrieben, 2009 entdeckte sie das Segeln für sich. „Als ich am Ratzeburger See vorbeigefahren bin, dachte ich: Das wäre doch etwas für mich.“

Das Duo Löschke/Müller auf der „Stratos“
Florian Quandt

Das Duo Löschke/Müller auf der „Stratos“

Gesagt, getan: Seitdem ist die Justizangestellte auf dem Wasser, wenn die Zeit es zulässt – und nun zum vierten Mal beim Helga-Cup dabei. „Beim ersten Mal bin ich nicht aus dem Hafen rausgekommen, weil der Wind schlecht stand“, erinnert sie sich: „Aber ich bin aus tiefster Seele Leistungssportlerin, das hat mich motiviert. Diesmal ist mein Ziel, aufs Treppchen zu kommen.“

Löschke startet beim Helga-Cup mit Maria Marquardt

Das will sie mit Maria Marquardt erreichen, die seit zwei Jahren mit ihr im Boot sitzt, beim Helga-Cup vom Typ RS Venture Connect. „Für mich ist Segeln ein Stück Freiheit“, sagt Löschke: „Es ist wichtig, was du machst. Es ist wichtig, was die Crew macht. Es ist wichtig, was das Boot macht.“ Das Einspringen für den oder die anderen sei beim Segeln herausragend.

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„Sie zeigt, was alles möglich ist“, sagt Sven Jürgensen vom Norddeutschen Regatta-Verein über Löschke – und schwärmt dann von einer weiteren Teilnehmerin am Helga-Cup: der Zehnjährigen Nomine Jara Fabian, die auch Monoski fährt und somit langfristig eine Kandidatin für die Teilnahme an Paralympischen Spielen ist. Ihr Motto: „Leute mit Behinderung sollten keine Angst haben, irgendetwas falsch zu machen.“ Worte, die auch von Nadine Löschke stammen könnten.

Diese Hamburgerin gehört zur Segel-Elite – obwohl sie im Rollstuhl sitzt wurde gefunden bei mopo.de