Dieser weltbekannte DJ schreckte das Karoviertel aus dem Schlaf

RMAG news

Wummernde Bässe, ein ohrenbetäubender Krach: Was am Sonntagmorgen ab 9 Uhr aus der Fanzone in das Karoviertel dröhnte, ließ den Anwohnern die Kaffeetasse aus der Hand fallen. Da müsse was mit den Lautsprechern auf dem Heiligengeistfeld nicht stimmen, so die Vermutung der aufgeschreckten Nachbarschaft. Tatsächlich stand da am frühen Morgen ein weltbekannter DJ an den Reglern. Selbst die Veranstalter räumen ein: „Das war wahnsinnig laut“. Trotzdem habe alles seine Richtigkeit gehabt.

Der niederländische DJ Arnim von Buuren, einer der Stars der internationalen Technoszene, war angetreten, um seinen Landsleuten vor dem Spiel der Nationalmannschaft gegen Polen einzuheizen. Jede Nation darf Fan-Aktionen veranstalten, und der niederländische Fanverband hatte eine Party mit Live-Auftritten in der Fanzone angemeldet, am Sonntagmorgen, damit danach noch genug Zeit blieb für einen Fanmarsch, bevor um 15 Uhr Anpfiff im Volksparkstadion war.

Niederländer brachten weltbekannten DJ aufs Heiligengeistfeld

Wen die Holländer zu ihrer Frühparty auf dem Heiligengeistfeld mitbringen, das wussten nicht einmal die Veranstalter der Fanzone. Der bekannte Überraschungsgast sollte keine Menschenmassen anziehen, sondern war für die Oranje-Fans gedacht. 20 Minuten dauerte das morgendliche Technogewummer des Star-DJs. „Das war tatsächlich wahnsinnig laut“, räumt die Sprecherin der Fanzone, Katja Derow, ein. „Im Mittel aber wurde die genehmigte Lärmemission von 74 Dezibel nicht überschritten“, sagt sie. Sprich: Wenn es stellenweise auch mal etwas leiser ist als erlaubt, muss das Karoviertel auch mal ohrenbetäubenden Krach ertragen, auch am Sonntagmorgen, Hauptsache am Ende stimmt der Mittelwert. „Es tut uns wahnsinnig leid, dass die Anwohner vorher nicht informiert wurden“, so Derow zur MOPO: „Dafür entschuldigen wir uns.“

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Immerhin: Weitere Veranstaltungen in dieser Lärmklasse sind nicht geplant. „Das war eine einmalige Sache“, verspricht die Fanzone-Sprecherin. Heike Sudmann, sportpolitische Sprecherin der Linken in der Bürgerschaft, spricht von einem „bösen Foul“ gegen die Bewohner des Karoviertels: „An 22 von den 31 Tagen der Fußballeuropameisterschaft ist täglich bis mindestens 23.30 Uhr Halligalli auf dem Heiligengeistfeld. Die ersten Tage der EM haben jetzt schon etliche Anwohner*innen an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Das will bei den lärmgestählten und eventerfahrenen Anwohner*innen was heißen.“

Dieser weltbekannte DJ schreckte das Karoviertel aus dem Schlaf wurde gefunden bei mopo.de

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