Mehr als 20 Jahre stand die Villa unweit von Ikea in Schnelsen leer. Sage und schreibe 110 Erben mussten weltweit ermittelt werden. Doch es gelang – und nun wird abgerissen, und es werden zwei Doppelhäuser gebaut. Der Preis pro Doppelhaushälfte: knapp 750.000 Euro.
Büttskamp 3 lautet die Adresse der Villa. Doch wer bisher vor dem Grundstück stand, der sah gar nichts mehr vom Gebäude. Die Natur hatte sich das Areal komplett zurückgeholt. In tagelanger Schufterei konnte das Gelände nun von Gestrüpp befreit werden. Die Nachbarn hatten schon nicht mehr damit gerechnet, dass hier überhaupt noch irgendetwas geschieht.
Mitten im Bauboom 2020 hatte der Immobilienunternehmer Ingo Stoll aus Schuby die Immobilie von einem Testamentsvollstrecker erworben. Der war spezialisiert darauf, weltweit Erben ausfindig zu machen, und in diesem Fall hatte er entsprechend ordentlich zu tun! Einigen der 110 Glücklichen stand nur ein Anteil von unter einem Prozent am Erbe zu, bei anderen ging es schon um fünfstellige Beträge. Doch es gelang dem Experten schließlich, alle Erben zu befriedigen.
Schluss mit der Bruchbude, her mit dem Neubau
Bauherr Ingo Stoll möchte nun zügig bauen: „Wir wollen im ersten Quartal 2025 beginnen und noch im selben Jahr fertig werden.“ Sein Unternehmen „Stoll Haus“ wurde 1959 von seinem Vater Gerd mit sieben Mitarbeitern gegründet. Heute hat das Traditionsunternehmen rund 100 Mitarbeiter und ist in ganz Norddeutschland tätig. Auch in Hamburg ist der Bauträger aktiv.
Florian Quandt
Mit dieser Bruchbude hatte der Immobilienunternehmer Ingo Stoll jede Menge Arbeit.
Neben dem Projekt am Büttskamp, dort soll jede 130 Quadratmeter große Doppelhaushälfte 746.000 Euro kosten, sind Objekte an der Flottbeker Drift (Bahrenfeld), am Basselweg in Stellingen und in der Reichsbahnstraße (Eidelstedt) fertiggestellt worden. In den Elbvororten bietet „Stoll-Haus“ Objekte teilweise im Wert von mehr als einer Million Euro an.
hfr
So ein Doppelhaus soll einmal am Büttskamp 3 entstehen.
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Doch auch in Schnelsen könnten sich für den gelernten Maurermeister und Zimmerer Ingo Stoll bald wieder Bau-Möglichkeiten ergeben. Nachbarn des Lost Place am Büttskamp wiesen die MOPO auf zwei leerstehende Einfamilienhäuser gleich um die Ecke am Großen Ring hin. Auch hier soll es Probleme mit Erbengemeinschaften geben.
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