„Einfach brutal“: Wagner fiebert Pause vom „knallharten” Judo entgegen

„Einfach brutal“: Wagner fiebert Pause vom „knallharten” Judo entgegen

Auf absehbare Zeit hat Anna-Maria Wagner genug vom Kämpfen. „Gerade sitzt der Schmerz einfach tief”, sagte die deutsche Fahnenträgerin nach der verpassten Einzel-Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris: „Ich werde dieses Jahr auf jeden Fall keinen Judo-Anzug mehr anziehen.”

Die Weltmeisterin vergoss Tränen der Enttäuschung. Ihre Stimme stockte. Mit Goldambitionen war die 28-Jährige nach Paris gereist, sie hatte lange auf diesen Tag hingearbeitet, Hürden genommen und persönliche Tiefen überwunden, „die letzten drei Jahre waren einfach brutal”, sagte sie. Eine Medaille im Halbschwergewicht, die für viele Entbehrungen entschädigt hätte, blieb ihr verwehrt.

Wagner: „Es war schön und eine ganz, ganz tolle Ehre”

Der missglückte Kampf um Bronze gegen die frühere Vize-Weltmeisterin Ma Zhenzhao aus China sowie das zuvor verlorene Halbfinale gegen Inbar Lanir aus Israel „werden mich sehr lange beschäftigen. Es ist total bitter. Judo ist einfach knallhart”, sagte Wagner, die in der Gesellschaft ihres Partners, ihrer Familie und von Freunden Trost am Donnerstagabend fand.

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Wagner hatte viel zu erzählen. Über ihren starken Vormittag mit zwei Siegen, die Knieblessur, die sie nicht als Ausrede gelten ließ, die kleinen Fehler bei den Niederlagen, ihre einmalige Erfahrung als Fahnenträgerin der deutschen Mannschaft. „Es war schön und eine ganz, ganz tolle Ehre”, sagte Wagner, die den Trubel um ihre Person nicht überbewerten wollte: „Ich bin nicht als Fahnenträgerin auf die Matte, ich bin als Anna-Maria Wagner auf die Matte, die eine Medaille will. Ich habe das alles für mich gemacht.”

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Für sich und ihre Teamkollegen will Wagner den Judo-Anzug in diesem Jahr noch einmal anziehen. Am Samstag steht der Teamwettbewerb an. Er ist eine Gelegenheit für ein Happy End. „Es wäre schön, wenn wir mit einer Medaille mit nach Hause gehen. Wir haben als Team eine Chance. Wir sind stark, haben einen guten Teamgeist”, sagte Wagner. (sid/bv)

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