„Elbdome“: Nächster Versuch für Hamburgs neue Mega-Arena

„Elbdome“: Nächster Versuch für Hamburgs neue Mega-Arena

Große Sportevents, Konzerte und Platz für bis zu 8000 Zuschauer – das alles sollte es längst im „Elbdome” geben. Seit fast zehn Jahren gibt es die Idee für Hamburgs neue Mega-Arena schon. Angestoßen hatte sie Unternehmer Tomislav Karajica, der auch die Co-Working-Anbieter „Hamburger Ding“ auf der Reeperbahn betreibt. Über vier verschiedene Standorte für den „Elbdome“ wurde diskutiert – der Bau hat allerdings bis heute nie begonnen. Jetzt kommt von Seiten der Stadt wieder Bewegung in die Planung.

Der „Elbdome“ soll eine Lücke in der Hamburger Arenen-Landschaft füllen: Die Inselpark Arena (Wilhelmsburg) mit 3500 Plätzen und die Sporthalle (Alsterdorf) mit 4500 Plätzen sind zu klein für manche Veranstaltungen, die Barclays-Arena (Bahrenfeld) mit 15.000 Plätzen zu groß.

So eine neue Arena kostet natürlich auch mega viel Geld. Von 150 Millionen Euro war vor fünf Jahren die Rede – angesichts der Bauinflation dürfte es inzwischen deutlich mehr sein. Investor Tomislav Karajica, der die Idee für das Projekt hatte, wollte es mit seiner Firma „Home United“ komplett privatwirtschaftlich finanzieren.

„Elbdome“: Investor „Home United“ nimmt Abstand

Im März hieß es gegenüber der MOPO noch: Die Fragen, wann die Arena fertig werden oder überhaupt mit dem Bau angefangen werden kann, „lassen sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös beantworten”. Jetzt ist die Finanzierung durch „Home United” vom Tisch.

Die zuständige „Home United GmbH“ befindet sich derzeit in einem Insolvenzeröffnungsverfahren. „Wir sind fest davon überzeugt, dass sehr kurzfristig eine zufriedenstellende Lösung für die Beteiligten herbeigeführt wird, durch die eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens vermieden werden kann“, sagt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Die Umsetzung des „Elbdomes“ habe man schon seit „geraumer Zeit nicht weiter verfolgt”.

Tomislav Karajica ist Gründer und Geschäftsführer von „Home United“.
Florian Quandt

Tomislav Karajica ist Gründer und Geschäftsführer von „Home United“.

Gescheitert sei das Projekt letztendlich daran, dass sich während der Standortsuche „die Marktlage bekanntlich radikal verändert hat, was dazu führte, dass wir unsere ursprünglichen Pläne überdenken und an die Situation anpassen mussten”. Das Aus für den „Elbdome“? Nicht unbedingt.

Neue Pläne auf Gelände des Huckepackbahnhofs

Als Standort ist seit 2022 der Neue Huckepackbahnhof im Gespräch, ein Gewerbegebiet am Billebogen in Rothenburgsort. „Dieser Standort ist von allen bislang geprüften der attraktivste“, sagte Sport- und Innensenator Andy Grote (SPD) damals der MOPO. Zuvor waren drei weitere Optionen verworfen worden: Ein Platz hinterm Brandshof nahe der Elbbrücken, der Platz vor der S-Bahn-Station Veddel und ein Gelände nahe dem Auswanderermuseum Ballinstadt, ebenfalls auf der Veddel.

Auf dem Gelände des Neuen Huckepackbahnhofs könnte bald auch der „Elbdome“ stehen (Archivbild).
Foto Frizz / BBEG

Auf dem Gelände des Neuen Huckepackbahnhofs könnte bald auch der „Elbdome“ stehen (Archivbild).

Aktuell überarbeitet die zuständige Billebogen Entwicklungsgesellschaft & Co. KG (BBEG) in Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte die Pläne für den Neuen Huckepackbahnhof. 2025 soll ein neuer Bebauungsplan erstellt werden. Danach wäre es auch möglich, einen neuen Investor für das Grundstück zu suchen.

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Selbst finanzieren will die Stadt den „Elbdome“ offensichtlich nicht: „Die vollständige Finanzierung für das Vorhaben sowohl in der Errichtung als auch dem Betrieb gehört zu den zentralen Aufgaben des privaten Investors, der sich auf die Ausschreibung des Grundstücks bewirbt, sobald diese erfolgt ist“, heißt es von der BBEG.

Obwohl „Home United” das Projekt selbst nicht weiter verfolgt, ist man hier zufrieden mit dem neuen Anlauf: „Die Entscheidung der Stadt, das Projekt nun öffentlich und international auszuschreiben, halten wir unter den gegebenen Umständen für einen sinnvollen Schritt. Wir unterstützen jeden Ansatz, mit dem sich der Bau des ,Elbdome‘ realisieren lässt.“

„Elbdome“: Nächster Versuch für Hamburgs neue Mega-Arena wurde gefunden bei mopo.de

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