„Erster Kapitän mit Migrations-Hintergrund“: Gündogans offener Brief an DFB-Fans

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Kapitän Ilkay Gündogan hat die Fans am Tag des EM-Eröffnungsspiels um Unterstützung für die Nationalmannschaft gebeten. „Wir müssen klar sagen: Die ein oder andere Mannschaft ist etwas gefestigter, eingespielter als wir. Mit der fantastischen Unterstützung unserer Fans können wir es aber weit schaffen“, schrieb der 33-Jährige in einem offenen Brief in der „Bild“.

Vor dem Auftaktspiel am Abend (21 Uhr/ZDF und MagentaTV, Liveticker auf MOPO.de) in München gegen Schottland gab Gündogan den EM-Triumph als Ziel aus. „Aber selbst wenn am Ende nicht der Titel steht, kann es ein gutes Turnier werden“, so Gündogan. Auch 2006 habe man in Deutschland ein Sommermärchen gefeiert, obwohl es am Ende „nur“ Platz drei wurde.

Gündogan: „Können auf vielen Ebenen gewinnen“

Gündogan erhofft sich aber auch abseits der Stadien eine Signalwirkung durch das Turnier: „Wir können bei dieser Heim-Europameisterschaft auf so vielen Ebenen gewinnen. Als gute Gastgeber, als weltoffene Gesellschaft. Und hoffentlich am Ende auf dem Platz.“

Er selber blicke auf eine „komplizierte Karriere im DFB-Trikot zurück“. Umso stolzer mache es ihn, „Deutschland als erster Kapitän mit Migrationshintergrund bei einem großen Turnier auf das Feld zu führen“.

Nagelsmann: „Wir müssen den Heimvorteil nutzen“

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem Eröffnungsspiel einen Appell an die Fußball-Nation gerichtet. „Ich will, dass wir als Land vereint die deutsche Nationalmannschaft nach vorne peitschen, auch im Stadion. Es ist enorm wichtig. Wir müssen den Heimvorteil, den wir haben, auch irgendwie nutzen“, sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz am Donnerstag in München: „Deswegen morgen bitte auch laut sein. Ich freue mich zwar, wenn ich die Spieler erreiche. Aber morgen drücke ich auch mal ein Auge zu, wenn es nicht so ist – weil es sehr laut ist im Stadion.“

Personell könne er „aus dem Vollen schöpfen“. Auch Leroy Sané sei nach seiner Schambeinverletzung „bei hundert Prozent und schmerzfrei. Er kann komplett eingesetzt werden.“ Nagelsmann kann seine Wunschelf beim ersten Gruppenspiel gegen den Außenseiter aufbieten.

Nagelsmann: „Sehe viel Zuversicht und Glaube“

„Natürlich haben wir eine erste Elf im Kopf“, sagte Nagelsmann. Es sei wichtig, den Stammspielern „eine gewisse psychische Sicherheit“ zu geben, dass Fehler „auch toleriert werden“. Genauso wichtig sei es aber auch, den Spielern dahinter zu vermitteln, „dass sich gutes Training auch lohnt“.

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Innerhalb der Mannschaft sei das Startfieber groß, berichtete der Bundestrainer. „Wenn ich in die Augen der Spieler schaue, sehe ich sehr viel Zuversicht und Glaube. Das ist auch das, was ich verlange“, sagte der 36-Jährige: „Jetzt habe ich sie noch ein bisschen an der Leine. Morgen lasse ich sie los und lasse sie laufen.“ (dpa/bv)

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