Fantastique! Hamburger „Block-Monster“ kocht Franzosen im Hexenkessel ab

Fantastique! Hamburger „Block-Monster“ kocht Franzosen im Hexenkessel ab

Der Mann ist ein Hüne und wenn man direkt vor ihm steht – 2,10 groß, breite Schultern, lange Arme und große Pranken, durchtrainierte 103 Kilo Körpergewicht – dann kann man erahnen, dass er auf dem Beachvolleyballfeld zur Wand werden kann, und genau das wurde er gleich in seinem ersten Auftritt bei Olympischen Spielen. Nils Ehlers lieferte an der Seite von Clemens Wickler einen „Monster-Block“ nach dem anderen ab, zog dem französischen Team vor 13.000 Fans im Beachvolleyball-Hexenkessel am Eiffelturm den Zahn. Traumstart für das Duo aus Hamburg – trotz neuer Nervositätshöchstwerte.

Das Geständnis kam ihm mit dem Lächeln eines Siegers leicht über die Lippen. „Heute vor dem Spiel war ich so nervös wie noch nie“, bekannte Ehlers nach dem souveränen 2:0 (21:15, 21:17) gegen die Franzosen Julien Lyneel and Rémi Bassereau, „und dann gehe ich mit neun Blockpunkten aus dem Spiel raus.“ Freigespielt! Ebenso groß wie die Freude war auch die Erleichterung über den absolut gelungenen Start.

Beachvolleyball in Paris: Ehlers/Wickler siegen souverän

„Monster Block, Monster Block, Monster-Monster-Monster Block!“, dröhnte es immer wieder aus den Boxen und das Publikum machte die Beachvolleyball-typische Bewegung dazu, beide Arme parallel zueinander von oben nach unten, immer wieder im Rhythmus des Beats. Alle. Auch die riesige Übermacht der französischen Fans machte mit – das ist das besondere und auch schöne an diesem Sport.

Goldene Aussichten: Nils Ehlers (l.) und Clemens Wickler gehören zu den Medaillenkandidaten in Paris.
picture alliance / HOCH ZWEI | HZ

Goldene Aussichten: Nils Ehlers (l.) und Clemens Wickler gehören zu den Medaillenkandidaten in Paris.

Sieben Blocks waren Ehlers allein im ersten Satz gelungen. „Schon herausragend. Eine Topquote“, musste er sich selbst loben, was gar nicht seine Art ist. Wickler meinte mit einem Grinsen: „Nils hat überragend gespielt. Da konnte ich mich ein bisschen daneben stellen und Nils die Arbeit machen lassen.“ War gelogen. Auch der Abwehrspezialist hatte eine Topleistung gezeigt, weshalb Ehlers lachend einwarf: „Du hast auch was Gutes gemacht. Tu mal nicht so!“

Kampf mit den Nerven vor dem Auftaktspiel

Blendende Laune beim besten deutschen Männerteam und dem einzigen in Paris. Kein Wunder, denn nicht nur Ehlers, sondern auch Wickler hatte kurz vor dem Auftaktspiel plötzlich die Nervosität gepackt. „Das hat mich ein bisschen überrascht, so kurz vor dem Turnierbeginn, weil ich das beim letzten Mal Olympia so nicht hatte. Das war eine neue Dimension.“ Während es für Ehlers die ersten Spiele sind, war Wickler schon 2021 in Tokio dabei, mit Julius Thole, allerdings corona-bedingt ohne Publikum.

Mit Spielbeginn war ihnen das Lampenfieber nicht anzumerken. Dass Ehlers zum Start gleich zwei Block-Punkte machte, half extrem und gab Sicherheit. Immer in Führung und stabil aufspielend, konnten sie die grandiose Atmosphäre in der „Eiffel Tower Arena“, der spektakulärsten Wettkampfstätte dieser Spiele, auch aufsaugen und genießen.

„Mega geil!“ Wickler schwärmt von der Stimmung

„Mega geil“ seien die Stimmung und auch das Erlebnis gewesen, schwärmte Wickler. Das Publikum feuerte seine Landsleute frenetisch an, war aber fair, betonte er. „Hier in Paris gegen die Franzosen spielen und die Atmosphäre mitnehmen zu können, war natürlich überragend für uns – und wir haben auch die deutschen Fans wahrgenommen. Das hat uns geholfen, zu wissen, dass wir da nicht alleine unten auf dem Court stehen.“

Schnell ging es. Nach nur 43 Minuten war die Frühschicht (Spielbeginn 10 Uhr) vorbei. Das war auch deshalb gut, weil es schon am Vormittag immer heißer wurde und das Thermometer mittags auf 35 Grad kletterte. Bislang der Rekordwert bei diesen Sommerspielen. So konnten Ehlers und Wickler Kräfte schonen für das nächste Gruppenspiel am Donnerstag gegen die Australier Zachery Schubert/Thomas Hodges. Dann geht es sogar schon um 9 Uhr morgens los.

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