Ferrari, Porsche und Barkowsky-Benz – Er kaufte das letzte Auto des „Schönen Klaus“

Ferrari, Porsche und Barkowsky-Benz – Er kaufte das letzte Auto des „Schönen Klaus“

Als Klaus Barkowsky im Frühjahr 2023 vom neunten Stock des „Neuen Forum Altona“ in der Großen Bergstraße in den Tod sprang, war vom Glanz und Glamour der 80er Jahre nicht mehr viel da. Die Knete war weg, die Weggefährten tot. Der „Schöne Klaus“, der einst mit goldenem Schmuck und schwarzem Lamborghini Countach den Kiez unsicher machte, fuhr zuletzt nur noch eine runtergerockte Mercedes-Limousine.Nun hat der „Barkowsky-Benz“ einen neuen Eigentümer gefunden – und zwar im Ruhrpott.

Wenn „Lambo-Klaus“, wie er auch genannt wurde, Anfang der 80er vor dem Bordell „Eros-Center“ vorfuhr, seinen 375 PS starken italienischen Supersportwagen abstellte und sich mit goldener Ray-Ban, goldener Rolex und blonden Locken aus der Scherentür rausschälte, war eines angesagt: Die große Show, finanziert von den Frauen, die anschaffen gingen. An diese Zeiten erinnerte an seinem letzten Auto, einem dunkelblauen Mercedes W 124, Baujahr 1991, mit im Vergleich mickrigen 118 PS, nur noch die blutrote Aufschrift „Milieu Manager Klaus Barkowsky“. 

„Rentner-Benz“ und „Ludenmobil“ für 2750 Euro

Zusammen mit anderen Devotionalien des einstigen Luden kam der „Opa-Benz“ Ende 2023 beim Auktionshaus Meyer unter den Hammer. Bald darauf war der Wagen bei Classic Mobile Wieting in Beverstedt (Landkreis Cuxhaven) für 2750 Euro zu haben. Ein halbes Jahr passierte nichts, bis der Bauunternehmer und Autosammler Arnd Rippelmeyer aus Wetter (Ruhr) auf das Inserat stieß. Ihm war klar: Der muss es sein. 

Arnd Rippelmeyers Sammlung bekommt Zuwachs: Der „Luden-Benz“ ist jetzt im Ruhrpott
Arnd Rippelmeyer

Arnd Rippelmeyers Sammlung bekommt Zuwachs: Der „Luden-Benz“ ist jetzt im Ruhrpott

Dem 47-Jährigen ist die einst bekannte Rotlicht-Größe nämlich schon einmal begegnet: „Vor ungefähr 10 oder 15 Jahren ist mir in einer Partynacht auf dem Kiez ein Mann mit Hut und blonden Locken über den Weg gelaufen. Im Laufe des Abends ist mir dann klar geworden: Das war doch der Schöne Klaus!“

„Klaus hat das Auto am Ende nur noch laufen lassen“

Der Barkowsky-Benz ist nicht der erste Wagen mit ungewöhnlicher Historie im Fuhrpark des Autobegeisterten aus Nordrhein-Westfalen. Neben Supersportwagen der Marken Mercedes-AMG, Ferrari und einem Porsche 911 im Gemballa-Breitbau-Look findet sich dort auch ein signalroter, 1975er Ford Torino aus der US-amerikanischen Kultserie „Starsky & Hutch“ – mit Originalpapieren der Universal Studios. 

Sein klassischer Auftritt: So verdrehte Barkowsky vielen Frauen den Kopf – viele führte er in die Prostitution.
ABI SCHMIDT

Sein klassischer Auftritt: So verdrehte Barkowsky vielen Frauen den Kopf – viele führte er in die Prostitution.

Anders als der US-Schlitten mit blubberndem V8 ist das automobile Erbe Barkowskys in verheerendem Zustand. „Klaus hat das Auto am Ende nur noch laufen lassen. Inspektionen? Fehlanzeige.“ Das Auto, das laut Tacho über 300.000 Kilometer hinter sich hat, ist „sehr, sehr runtergerockt“, erzählt er.

Das automobile Erbe des „Schönen Klaus“ – bald wieder auf St. Paulis sündiger Meile?

In den nächsten Wochen soll der Wagen nun technisch wieder auf Vordermann gebracht werden. Die Originaloptik samt der Werbeaufschrift des Tattoo-Studios „Tief unter deine Haut“, dessen Besitzer ein Bekannter Barkowsyks war, soll erhalten bleiben. Spätestens im Sommer, wenn der Wagen restauriert und das Wetter sonnig ist, will der Autosammler und Hobby-Rennfahrer mit seinem neuen Alltagsschlitten Bekannte in Hamburg besuchen und einen Abstecher nach St. Pauli machen.

Barkowsky und sein Lamborghini Countach bei der Beerdigung des „Schönen Mischa“.
Hirschbiegel

Barkowsky und sein Lamborghini Countach bei der Beerdigung des „Schönen Mischa“.

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In einigen Monaten könnte der letzte „Dienstwagen“ des selbsternannten „Milieu-Managers“ dann stilsicher vor dem ehemaligen „Eros-Center“ (jetzt: „Pink Palace“), einstiger Wirkungsstätte des Luden, stehen und ein letztes Mal an den Niedergang des „Schönen Klaus“ erinnern.

Ferrari, Porsche und Barkowsky-Benz – Er kaufte das letzte Auto des „Schönen Klaus“ wurde gefunden bei mopo.de

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