Franziska Brantner: Wird die Habeck-Vertraute neue Grünen-Vorsitzende?

RMAG news

Kaum hatte der Grünen-Vorstand seinen Rücktritt verkündet, kursierte bereits ein Name für die neue Führung: Franziska Brantner. Wer ist die mögliche neue Chefin? Bis zum nächsten Parteitag Mitte November bleibt der aktuelle Grünen-Vorstand noch im Amt. Dann wird eine neue Spitze gewählt. Doch bereits jetzt scheinen die Grünen eine Auswahl getroffen zu haben. Drei Namen sind im Gespräch: Franziska Brantner, Felix Banaszak und Andreas Audretsch. Insbesondere Brantner scheint bereits gesetzt zu sein. Der Vorsitz bei den Grünen wird schließlich stets aus einer Doppelspitze gebildet, traditionellerweise mit je einem Mann und einer Frau und je einem Vertreter des Realo- und des linken Flügels. Realo Brantner ist unter den drei Favoriten in beiden Bereichen ohne Konkurrenz. Versammelt sie die Partei hinter Robert Habeck? Darüber hinaus dürfte sie starke Rückendeckung von Robert Habeck erhalten, schließlich ist sie eine enge Vertraute des Vizekanzlers. Momentan arbeitet sie als Parlamentarische Staatssekretärin in Habecks Wirtschaftsministerium. Dort hatte sie in der Vergangenheit bereits immer mehr wichtige Verhandlungen übernommen. Habeck hatte intern bereits angekündigt, bei einer Spitzenkandidatur für die nächste Bundestagswahl solle Brantner seine Wahlkampfmanagerin werden. Dafür hätte sie ohnehin in die Parteizentrale wechseln müssen. Als Parteivorsitzende würde sie nun wohl Habecks Position bei den Grünen stärken und versuchen, die Partei hinsichtlich einer möglichen Kanzlerkandidatur hinter ihm zu versammeln. Zuletzt hatte Habeck bereits öffentlich gefordert, dass die Partei ihm geschlossen folgen solle. Habeck selbst kann als Regierungsmitglied nicht erneut Parteichef werden, da bei den Grünen Regierungs- und Parteiämter streng getrennt werden. Dem Vernehmen nach wird Brantner in der Partei hoch geschätzt, sie gilt als fachkundig und durchsetzungsstark. Allerdings gilt sie auch als harte Verfechterin des Realo-Kurses und Anhängerin von Schwarz-Grün. Brantner holte ein Direktmandat Der linke Flügel befürchtet offenbar, dass sie sehr hart in Auseinandersetzungen zwischen den Flügeln gehen würde. Es gibt daher Zweifel, ob sie die Partei in ihrer Gesamtheit führen kann. So könnte es die Befürchtung geben, Habeck übernehme die Partei mit seiner Vertrauten Brantner gänzlich. Der große grüne Knall – und wer jetzt an die Spitze rückt: Lesen Sie hier mehr zur Nachfolgersuche der Grünen Die 45-jährige Brantner ist seit 1996 Mitglied der Grünen, bereits im folgenden Jahr wurde sie Teil des Bundesvorstands. 2009 zog sie schließlich in das Europäische Parlament ein, 2013 in den Bundestag, wo sie familienpolitische Sprecherin der Grünen im Parlament wurde. Vier Jahre später wurde sie Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion. Bei der vergangenen Bundestagswahl errang sie in Heidelberg das Direktmandat für die Grünen und ist seitdem im Wirtschaftsministerium tätig. Vor ihrer politischen Karriere war sie schon nach dem Abitur in den Büros der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv und Washington , D.C. tätig, arbeitete nach einem politikwissenschaftlichen Studium unter anderem in Paris zunächst für die Bertelsmann Stiftung.

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