Gelingt die Verkehrswende? Das verraten die Auto-Zahlen für Hamburg

RMAG news

Die Zahl der in Hamburg angemeldeten Autos geht zurück: Das zeigen Zahlen der Verkehrsbehörde, die der MOPO exklusiv vorliegen. Im Vergleich zum Coronajahr 2021, als der eigene Pkw als ansteckungsfreies Fortbewegungsmittel besonders beliebt war, sei die Zahl der privat angemeldeten Fahrzeuge um 9000 gesunken, erklärt die Behörde. Seit Jahresbeginn seien die Zahlen weiter rückläufig – aber schon der Blick auf das Vorjahresquartal zeigt: Ganz so enthusiastisch wenden die Hamburger sich nicht von eigenen Auto ab. Allerdings fahren sie mit ihren Pkw immer weniger durch die Gegend.

Im zweiten Quartal 2024 waren insgesamt 812.710 Pkw in Hamburg angemeldet (160.118 gewerbliche, 650.770 private, der Rest öffentliche Fahrzeuge), im dritten Quartal kurven„nur“ noch 810.138 Autos durch die Stadt – insgesamt ein Rückgang um über 2500 Fahrzeuge. Ein schöner Erfolg – bis man ein Jahr zurück blättert und auf das dritte Quartal 2023 zurückblickt, denn dann wird klar: Damals waren noch weniger Autos angemeldet in Hamburg (809.482). Und Anfang 2023, noch gar nicht so lange her, lag die Gesamtzahl der in Hamburg gemeldeten Fahrzeuge gar nur bei gut 804.000.

Gleichzeitig ist aber auch die Zahl der Einwohner in Hamburg deutlich gestiegen. Berechnet man die Zahl der PKW relativ zur Bevölkerungszahl, zeigt sich: 2024 waren es 426 pro 1000 Einwohner, 2023 laut Statistikamt noch vier Autos mehr.

Die Verkehrsbehörde jedenfalls zeigt sich optimistisch: „In der langfristigen Betrachtung wird deutlich, dass die Hamburgerinnen und Hamburger weniger eigene Fahrzeuge besitzen und verstärkt auf den Umweltverbund oder Sharing-Angebote setzen.“

Mehr E-Autos, als immer noch deutlich weniger als Benziner

Was tatsächlich stark ansteigt, ist die Zulassungszahl der E-Autos: Summten am Stichtag 1. September 2020 nur gut 5000 Stromer durch die Stadt, sind es zum Stichtag 30. September 2024 schon mehr als 34.000 (heißt aber auch: 95 Prozent der Hamburger Privatwagen fahren immer noch mit Diesel und Benzin).

Und auch wenn die Gesamtzahl der Autos nicht gerade steil abnimmt, zeigt sich: Trotz (oder wegen) der Parkplatznot lassen die Hamburger ihr Auto öfter am Straßenrand stehen als vorher. Oder wie die Verkehrsbehörde es ausdrückt: „Der Pkw-Verkehr hat das Vor-Corona-Niveau bis heute nicht wieder erreicht.“ Die Zahl der fahrenden Pkw ist seit 2019 um rund neun Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig sei der Anteil der Radler am Gesamtverkehr von neun Prozent (2008) auf rund 22 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Auch fahren die Hamburger mehr Bus und Bahn, wie die Verkehrsbehörde mitteilt. 

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Dennis Krämer, Sprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Mobilität in Hamburg hat nach der Pandemie wieder zugenommen, nach wie vor nutzen immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger die zahlreichen Angebote im Umweltverbund, die die Stadt sukzessive ausgebaut, erweitert und attraktiver gemacht hat. Gleichzeitig hat Hamburg in dieser Legislaturperiode etwa 190 km Fahrstreifenkilometer pro Jahr saniert, um die Fahrbahnen möglichst sicher und leistungsfähig für diejenigen zu halten, die auf die Nutzung von Pkw angewiesen sind.“

Gelingt die Verkehrswende? Das verraten die Auto-Zahlen für Hamburg wurde gefunden bei mopo.de

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