Großstreik im Hafen – so geht es jetzt weiter

Großstreik im Hafen – so geht es jetzt weiter

In Hamburg haben Beschäftigte verschiedener Seehäfen in Deutschland für höhere Löhne demonstriert und ihre Arbeit niedergelegt. Vor allem die unteren Lohngruppen müssten finanziell entlastet werden, so die Verdi-Verhandlungsführerin. Die Arbeitgeber sind dagegen der Auffassung, bereits ein „faires Angebot“ vorgelegt zu haben.

Zur zentralen Kundgebung in der Hansestadt am Montag kamen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi gut 1000 Menschen. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitnehmervertretern und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) für die Arbeitgeber findet am Montag und Dienstag ebenfalls in Hamburg statt.

Hamburg: Hafenarbeiter demonstrieren für mehr Lohn

Neben den Hafenmitarbeitenden in Hamburg, hatte Verdi auch die Beschäftigten in Bremen, Bremerhaven, Brake und Emden aufgerufen, zur zentralen Demonstration zu reisen. Die Arbeitsniederlegungen sollen je nach Standort 24 beziehungsweise 48 Stunden dauern, wie Verdi weiter mitteilte. In den Tarifverhandlungen war die zweite Runde am 6. Juni ohne Ergebnis geblieben. Verdi forderte ein verbessertes Angebot vom ZDS.

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Die Gewerkschaft verlangt eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro zum 1. Juni 2024 sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge, inklusive einer Nachholung der ausgebliebenen Erhöhung der Schichtzulagen im Tarifabschluss 2022. Der Tarifvertrag soll demnach eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.

Verdi-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich erklärte, es komme darauf an, dass insbesondere die unteren Lohngruppen durch die Lohnerhöhungen finanziell entlastet würden. Die Inflation der vergangenen Jahre habe sie besonders schwer getroffen. Das habe der ZDS zwar verstanden und im vorliegenden Angebot berücksichtigt, „aber bei weitem nicht im erforderlichen Maße“.

ZDS: Angebot bedeutet Reallohnsteigerung für alle

Der ZDS erklärte, „ein faires Angebot“ vorgelegt zu haben, mit dem die Grundstundenlöhne der Seehafenarbeiterinnen und -arbeiter um 2,5 Prozent angehoben werden sollen. „Für die unteren Lohngruppen bieten wir als soziale Komponente einen festen Mindestbetrag an“, erklärte die Arbeitgeberseite zudem. Dieses Angebot bilde in Verbindung mit dem „sehr hohen Tarifabschluss 2022“ eine Reallohnsteigerung für alle Einkommensgruppen ab.

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Der ZDS zeigte sich optimistisch, in der dritten Runde zu einem Tarifabschluss zu kommen. Verhandelt werden die Verträge für 56 tarifgebundene Mitgliedsunternehmen, wie der ZDS erklärte. (dpa/mp)

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