Hamburger Besitzer erklärt: So läuft das Geschäft mit den Derby-Pferden

Hamburger Besitzer erklärt: So läuft das Geschäft mit den Derby-Pferden

Ab Sonntag werden wieder Tausende Fans ihrem Charme und vor allem ihrem Tempo erliegen. In Hamburg-Horn beginnt die Derby-Woche, die am 7. Juli mit dem 155. Deutschen Derby ihren Höhepunkt findet. Die Hauptdarsteller sind Vollblüter, die sich grundlegend unterscheiden von vielen Pferden, die es beim Springreiten, in der Dressur oder eben einfach auf der Weide zu sehen gibt. Woran aber ist eigentlich zu erkennen, dass ein Pferd zu den schnellsten seiner Art gehören kann? Was zeichnet ein Rennpferd aus? Die MOPO hat sich schlaugemacht.

Dr. Peter Wind gehört zu den erfolgreichsten Pferdebesitzern in Hamburg. Ihm gehört der Stall Winterhude. Mit der Stute „Clever Candy“ feierte er im vergangenen Jahr in Horn den Sieg im Lotto-Preis. Dieser spülte der Besitzergemeinschaft 30.000 Euro in die Kasse. Eine Summe, die als Kaufpreis keine Seltenheit für ein Rennpferd ist. Wind erklärt der MOPO, worauf beim Kauf zunächst zu achten ist.

Dr. Peter Wind erklärt Entstehung von Derby-Pferden

„Mit der Abstammung fängt es an“, erläutert er. „Dann guckt man, wie das Pferd steht. Anschließend geht das Pferd vor und zurück. Wenn der Trainer dann sagt, dass es ein bisschen komisch geht, geht man direkt zum nächsten Pferd. In der Regel gibt es aber viele Merkmale, die einem zeigen, dass das ein gutes Pferd ist.“

Catharina Wind (l.) und ihre Vorstandskollegin vom HRC Nele Marie Herbold mit Mäzen Albert Darboven
picture alliance/dpa

Catharina Wind (l.) und ihre Vorstandskollegin vom HRC Nele Marie Herbold mit Mäzen Albert Darboven

Bei „Clever Candy“ zum Beispiel habe der Trainer am Körperbau direkt erkannt, „dass es ein Pferd für die Sprintdistanz ist. Es gibt andere, die sind besser für den Ausdauerbereich geeignet“, fügt Winds Tochter Catharina hinzu, selbst Mitglied im Vorstand des Hamburger Renn-Clubs. „Galopper sind Spitzensportler“, führt sie aus. „Wenn Sie die neben ein Sprung- oder Dressur-Pferd stellen, werden Sie sofort sehen, dass die deutlich massiger sind.“

Galoppsport-Pferde werden meist auch als solche geboren

Die Gene bestimmen den sportlichen Einsatz. Ein Pferd für den Galoppsport könne man nicht zu einem solchen machen, „ein Galopper lernt von klein auf zu galoppieren“, berichtet Dr. Peter Wind, bremst aber Menschen aus, die denken, dass man mit dem Sport reich werden könne. „Man darf nicht hoffen, dass man Geld einnimmt. In der Regel ist es ein Hobby. Das kostet Geld“, sagt er. „Aber das Schöne ist, wenn die Pferde dann etwas gewinnen, geben sie etwas zurück und bezahlen damit ihr Training selbst.“

Stolzer Besitzer: Dr. Peter Wind mit Jockey Bayarsaikhan Ganbat und der Stute „Clever Candy“ nach ihrem Coup in Horn
WITTERS

Stolzer Besitzer: Dr. Peter Wind mit Jockey Bayarsaikhan Ganbat und der Stute „Clever Candy“ nach ihrem Coup in Horn

Den Sieg von „Clever Candy“ bezeichnet Wind als „letzten großen Erfolg“. Ein solcher sei nicht einfach wiederholbar. Es gebe keine Schablone, nach der man das perfekte Pferd aussuchen könne. Die Erfolge allein aber seien auch nicht das Faszinierende am Pferderennsport, der Wind gepackt hat, seit ihn ein Freund mal mitgenommen hatte.

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„Das war noch auf der Trabrennbahn. Da habe ich dann gesehen, dass es ganz schön spannend ist, wenn die Pferde um die Wette laufen“, erzählt er mit leuchtenden Augen. „Später habe ich dann gemerkt, dass es im Pferdesport einfach eine tolle Gemeinschaft gibt.“

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