Hitze und Starkregen: Wo es im Bezirk Altona besonders gefährlich wird

Hitze und Starkregen: Wo es im Bezirk Altona besonders gefährlich wird

Hitzewellen und Wolkenbrüche – der Bezirk Altona bereitet sich darauf vor, dass der Klimawandel weiter voranschreitet. Nun wurden erste Ergebnisse des Projektes „Cool Altona“ vorgestellt: In einer Risikoanalyse wurde untersucht, welche Quartiere im Bezirk besonders davon betroffen sein werden, wenn die Sommertemperaturen weiter steigen oder wenn Starkregen die Straßen überflutet.

Der Bezirk soll widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels werden, erklärte die grüne Bezirksamtschefin Stefan von Berg, und dafür müsse man genau wissen, wie die Gefahrenlage in den verschiedenen Quartieren ist. Wo in Altona kann das Wasser nach Starkregen nicht abfließen? Wo kühlt es bei einer Hitzewelle nicht einmal nachts ab? Und wo leben besonders viele besonders schutzbedürftige Menschen wie Senioren, Kinder und Kranke?

Die Risikogebiete für Hochwasser nach Starkregen im Bezirk Altona
Bezirk Altona

Die Risikogebiete für Hochwasser nach Starkregen im Bezirk Altona

Ein Ergebnis der Untersuchung: Im Bezirk Altona gibt es insgesamt rund 100 kleinere und größere Gebiete mit einer erhöhten Überflutungsgefahr bei Starkregen. Eine Karte zeigt, wo diese Gebiete liegen.

Risikokarte zu „Hitzeinseln“

Eine weitere „Risikokarte“ zeigt, wo sich im Sommer „Hitzeinseln“ bilden, in denen an Tagen mit mehr als 30 Grad die gefühlte Temperatur gar bis auf 41 Grad steigt: Insbesondere das dicht bebaute und stark versiegelte Altonaer Kerngebiet ist von einer extremen Wärmebelastung betroffen. In Ottensen, Sternschanze, Altona-Nord, Altona-Altstadt und dem Südosten Bahrenfelds kommt es zudem zu sogenannten Tropennächten, in denen die aufgeheizten Straßen und Gebäude so viel Wärme abstrahlen, dass die Nachtluft sich nicht unter 20 Grad abkühlt.

Die Markierungen zeigen die „Hitzeinseln“ im Bezirk Altona: dichtbebaute Gebiete, in denen die gefühlte Temperatur bei Hitzewellen über 40 Grad steigt
Bezirksamt Altona

Die Markierungen zeigen die „Hitzeinseln“ im Bezirk Altona: dichtbebaute Gebiete, in denen die gefühlte Temperatur bei Hitzewellen über 40 Grad steigt

In den baumreichen Villenvierteln von Othmarschen, Nienstedten und Blankenese hingegen gibt es deutlich geringere Hitzebelastung.

Projektleiterin Zamna Castillejos nennt das Klimaanpassungskonzept einen „ersten Meilenstein“: „Vor allem Kinder, Schwangere und alte Menschen leiden sehr unter hohen Temperaturen“, deshalb wurden in den Risikokarten auch die Gebiete markiert, in denen etwa Krankenhäuser und Altenwohnanlagen liegen. „Durch ganzheitliche Lösungsansätze werden diese Risiken für die Menschen nach und nach reduziert.“ 

Gründächer, Entsiegelung, Regenrückhaltung

Die drei Maßnahmen mit dem größten Potential seien: Gründächer, Entsiegelung und Regenrückhaltung. Viele der „Risikoflächen“ liegen allerdings auf privaten Grundstücken: „Da brauchen wir die Unterstützung der Eigentümer“, so die Projektleiterin. Ein Vorzeigeprojekt im Bereich Klimaanpassung gibt es bereits in Altona-Altstadt: Die Louise-Schroeder-Straße, die einen breiten Grünstreifen mit Bäumen bekommen hat, der im Sommer für Schatten sorgen soll und außerdem viel Regenwasser aufnehmen kann.

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Auch für alle, die über Bauvorhaben im Bezirk zu entscheiden haben, sind die Risikokarten wichtig, etwa wenn es darum geht, bei einem Neubau oder einer Verdichtung in einem Gebiet mit Überflutungsgefahr möglichst viele Versickerungsmöglichkeiten zu schaffen.

Hitze und Starkregen: Wo es im Bezirk Altona besonders gefährlich wird wurde gefunden bei mopo.de

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