Nein, das Träumen haben sie sich beim SV Meppen abgewöhnt, zu hart waren wohl die letzten eineinhalb Jahre. Von einer Pokal-Sensation gegen den HSV rechnen sie im Emsland jedenfalls nicht. „Der HSV ist ganz klarer Favorit“, sagt David Vrzogic, der beim SVM als Sportlicher Leiter fungiert. „Wir versuchen, es ihm so schwer wie möglich zu machen und das Ergebnis lange offen zu halten.“ Eher defensive Töne des Kleinen, vor dem Duell mit dem Großen.
Sie mussten es sich angewöhnen, erst mal wieder kleinere Brötchen zu backen. Nach dem Drittliga-Abstieg im Sommer 2023 verpasste Meppen die direkte Rückkehr und legte nun in der Regionalliga einen Fehlstart hin. Nur zwei Zähler aus drei Partien, das kostete Trainer Adrian Alipour den Posten. Lucas Beniermann (vorher U17-Coach) übernahm. „Wir hatten schon im Vorjahr zu wenig Weiterentwicklung gesehen und wollten nun handeln“, sagt Vrzogic.
David Vrzogic absolvierte 31 DFB-Junioren-Länderspiele
Der 35-Jährige ist der Mann, der Meppen spätestens bis Sommer 2026 wieder nach oben geführt haben soll. Ein junger, aufstrebender Boss mit Ambitionen. Und einer, der schon viel gesehen hat in seinem Leben. 31 Junioren-Länderspiele absolvierte Vrzogic für den DFB, ein Dutzend davon in der U17, Seite an Seite mit dem großen Toni Kroos. „Als wir jetzt zu Hause die EM-Auftritte der deutschen Mannschaft gesehen haben und ich meinen Kindern erzählte, dass ich früher mit Toni zusammengespielt habe, gab es durchaus leuchtende Augen“, erzählt Vrzogic nicht ohne Stolz.
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Er weiß, wie es geht: David Vrzogic (l.) spielte 31 Mal für die DFB-Junioren, hier kurz vor der U20-WM 2009 gegen Südafrika.
Auch zum HSV hat der Ex-Drittligaspieler, der unter anderem für Dynamo Dresden sowie die zweiten Mannschaften des BVB und des FC Bayern kickte, Verbindungen. „Tom Mickel war früher bei den DFB-Teams mehrfach mein Zimmerpartner“, sagt Vrzogic, der sich auf das Wiedersehen mit dem HSV-Ersatzkeeper freut.
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Die guten alten Zeiten. Vrzogic kennt sie genauso gut wie der SVM. In den Achtzigern wurden die Emsländer als Zweitligist zum Kultklub. Nun taumeln sie zwischen Drittliga-Anspruch und Regionalliga-Wirklichkeit. Da kommt der HSV gerade recht, um auf sich aufmerksam zu machen. 13.000 Fans werden dabei sein. „Wir freuen uns wahnsinnig darauf, einen der größten Klubs des Landes bei uns begrüßen zu dürfen“, schwärmt Vrzogic. Kampfansagen? Lieber nicht. Der HSV sollte trotzdem gewarnt sein. Auch im Emsland sind stille Wasser mitunter tief.
HSV-Gegner: Was Meppens Macher mit Toni Kroos und Tom Mickel verbindet wurde gefunden bei mopo.de
