Es gab am Mittwoch Redebedarf im Volkspark. Mehrfach und intensiv. Ganz offensichtlich waren Steffen Baumgart und Ludovit Reis während des Trainings nicht einer Meinung, was zu verbalen Schlagabtauschen zwischen dem HSV-Trainer und seinem Mittelfeldspieler führte. Die Gemüter beruhigten sich wieder, eine Frage aber bleibt: Wie lange ist der wechselwillige Reis überhaupt noch Baumgarts Spieler?
Der Trainer konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er über die Gründe der zuvor geführten Diskussionen Auskunft gab. Reis hatte sich nicht an die Vorgaben gehalten, worauf die Diskussion entbrannte. Man müsse den Spielern „manchmal erklären, dass sämtliche Trainer, Co-Trainer, Analysten an jedem Tag teilweise acht bis zehn Stunden daran arbeiten, um sie gut vorzubereiten. Und der Spieler steht dann zwei Minuten auf dem Platz und hat eine Idee“, so der Trainer süffisant. „Da muss man manchmal auch mit Spielern diskutieren.“
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Für Baumgart grundsätzlich kein Problem. „Das Thema, warum wir gesprochen haben, war ein bisschen intensiver“, stellte der Coach fest. Ab und zu gebe es Situationen, in denen Trainer und Spieler nicht einer Meinung seien, „ohne dass man gleich von Respektverlust und sowas reden muss“. Er habe Reis auch anschließend gesagt: „Mach dir keine Gedanken über so ein Gespräch, ich war als Spieler viel schlimmer als Du.“
HSV-Profi Reis würde den Verein gern noch im Sommer verlassen
Dennoch: Der Eindruck, dass Reis derzeit grundsätzlich eine gewisse Unzufriedenheit ausstrahlt, ist nicht neu. Nach wie vor trägt der Niederländer den Wunsch in sich, erstklassig zu spielen und würde den HSV bei einer passenden Offerte gern noch bis zum Ende der Wechselperiode (30. August) verlassen. Der Haken: Nur bei einer Summe ab etwa vier Millionen Euro wäre der HSV wohl überhaupt gesprächsbereit. Und die Zeit für Reis drängt …
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Wie ist der Stand? Nach MOPO-Informationen haben sich mittlerweile mehrere interessierte Vereine bei dem 24-Jährigen gemeldet. Aus welchen Ländern, ist nicht bekannt. Zuletzt galten neben der Bundesliga auch Italien und Spanien als mögliche Ziele des Mittelfeldspielers. Beim HSV ist allerdings noch keiner der Interessenten vorstellig geworden. Ausschließen möchte man im Volkspark dennoch nichts, sollte letztlich ein akzeptables Angebot vorliegen.
Reis wird vom A-Team der Slowakei umworben
Tut sich noch was in Bezug auf einen Reis-Wechsel? Im Umfeld des Niederländers werden die kommenden Tage bis zum Ende dieser Woche als die entscheidenden angesehen. Möglich, dass der eine oder andere Verein darauf hofft, den früheren Junioren-Nationalspieler, der auch vom A-Team der Slowakei – dem Heimatland seiner Eltern – umworben wird, zum Ende der Transferperiode etwas günstiger bekommen zu können. Das wiederum würde dem Credo des HSV widersprechen. Im Volkspark herrscht die Meinung vor, Stammspieler wie Reis oder auch den ebenfalls wechselwilligen Jonas Meffert (Hull City zeigte Interesse) nicht mehr unmittelbar vorm Ende der Transferperiode abgeben zu wollen.
Völlig offen, ob in Kürze noch ein Angebot für Reis im Volkspark einschwebt. Baumgart legte sich bereits in der Vorwoche fest und will, dass der Mittelfeldmann unbedingt bleibt. Und auch die Diskussionen im Rahmen des Mittwochs-Trainings waren irgendwann beigelegt, am Ende konnten beide darüber lachen. Solche Gespräche würden dazu gehören, erklärte der Trainer, „daran habe ich sehr viel Spaß. Und ich hoffe, die Spieler behalten auch den Spaß und die Offenheit und die Ehrlichkeit, in dieser Situation mit dem Trainer in den Austausch zu gehen.“ Wie lange das noch für Reis und Baumgart beim HSV gilt, ist zumindest noch ein paar Tage lang fraglich.
HSV-Profi von mehreren Klubs umworben: Reis-Poker wird zum Krimi! wurde gefunden bei mopo.de
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