Huch?! Neue Brücke in Hamburg aufgetaucht – das steckt dahinter

Huch?! Neue Brücke in Hamburg aufgetaucht – das steckt dahinter

Huch, was ist das denn?! Rund um die Sternbrücke steht seit kurzem eine ganze Reihe großer, schwarzer Masten – an einigen Stellen sogar mit Glasüberdachung. Was diese Konstruktion mit dem umstrittenen Abriss der Eisenbahnbrücke zu tun hat und wie der Zeitplan der Bahn aussieht.

An einigen Stellen klaffen bereits riesige Lücken: Die Abriss-Arbeiten rund um die Sternbrücke an der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße sind seit Mitte April in vollem Gange: Sieben Gebäude sollen für den Brückenneubau weichen, darunter Gründerzeitbauten und die ehemals unter der Brücke angesiedelten Clubs.

Sieben Gebäude rund um die Sternbrücke sollen für den Neubau abgerissen werden. Hier ein Bild vor Beginn der Bauarbeiten.
Screenshot Apple Maps

Sieben Gebäude rund um die Sternbrücke sollen für den Neubau abgerissen werden. Hier ein Bild vor Beginn der Bauarbeiten.

So weit, so bekannt. Seit ein paar Wochen stehen jetzt allerdings auf 700 Metern etliche schwarze Stahlmasten auf den Gehwegen. Sie sind etwa 4,50 Meter hoch und führen von der Eisenbahnüberführung in der Lippmannstraße entlang der Eifflerstraße, der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee bis zur Sternbrücke. An einer Stelle sind die einzelnen Masten über die Straße hinweg verbunden und glasüberdacht. Sieht aus wie eine Fußgängerüberquerung, ist es aber nicht.

Bei der Konstruktion rund um die Sternbrücke handelt es sich um eine „Kabelhilfstrasse“.
Florian Quandt

Bei der Konstruktion rund um die Sternbrücke handelt es sich um eine „Kabelhilfstrasse“.

Bei der gesamten Konstruktion handelt es sich laut eine Bahnsprecher um eine sogenannte „Kabelhilfstrasse“. Damit soll die Strom- und Datenversorgung während der gesamten Bauzeit sichergestellt werden. Denn: Während der Bauarbeiten fahren die meiste Zeit weiterhin S-Bahnen, ICEs und Regios über die bestehende Brücke. Dazu müssen die Kabel allerdings weiträumig aus dem Baufeld wegverlegt werden. Im Herbst soll die „Kabelhilfstrasse“ unter Strom gesetzt werden.

Sternbrücke: „Kabelhilfstrasse“ bleibt bis 2027 stehen

Fußgänger, Rad- und Autofahrer, die die Sternbrücke passieren, sollten sich an den Anblick jedenfalls gewöhnen: Denn laut der Deutschen Bahn wird die Konstruktion bis Anfang 2027 stehen bleiben. Bis dahin, so jedenfalls der Plan, soll auch die neue Sternbrücke gebaut sein.

Zuletzt hatten die Abriss-Gegner eine herbe Niederlage erlitten: Ihr Antrag gegen den Neubau einer Eisenbahnüberführung war Anfang Mai gescheitert. Die neue Brücke soll 108 Meter lang und 26 Meter hoch sein – und damit viermal höher als ihre Vorgängerin.

Historische Sternbrücke soll durch Neubau ersetzt werden

Das sei ein städtebaulicher Skandal, finden die Initiativen „Sternbrücke“ und „Prellbock Altona“, die das neue Modell „Monsterbrücke“ getauft haben. Die Deutsche Bahn spricht hingegen von einem „wichtigen Baustein für eine starke Schiene“. Die 1926 eröffnete Brücke müsse erneuert werden, um „zuverlässig und fit“ zu bleiben. Mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzüge fahren dort täglich drüber. Unter dem Neubau will die Verkehrsbehörde mehr Platz für Busse und Fahrräder schaffen.

Das neue Design der Sternbrücke von der Max-Brauer-Allee aus gesehen.
DB/Ney & Partners/ rendertaxi/ architecture.visualisation

Das neue Design der Sternbrücke von der Max-Brauer-Allee aus gesehen.

Die Gegner haben angekündigt, trotz der gerichtlichen Ablehnung des Eilantrags, weiter gegen die neue Brücke zu klagen. Die Bahn hat währenddessen einen ganz eigenen Zeitplan: Im August kommen die neuen Stütz- und im Oktober die Lärmschutzwände. Die Brücke selbst soll dann in den Sommerferien 2026 abgerissen und durch den Neubau ersetzt werden.

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