Internationales Interesse: Darum steht der FC St. Pauli wieder im Rampenlicht

Internationales Interesse: Darum steht der FC St. Pauli wieder im Rampenlicht

Vorhang auf und Bühne frei für die große Premiere: das erste Bundesliga-Topspiel am Millerntor nach mehr als einer Dekade! Zugegeben, es ist kein Topspiel, das sich aus der Paarung oder dem Tabellenplatz der Kontrahenten ergibt, sondern aus dem Rahmen: Anstoßzeit, Alleinstellung, Aufmerksamkeit, Aufwand. Für den FC St. Pauli ist es jedenfalls eine weitere wichtige Station auf der Comeback-Tour in der Bundesliga, die dem Kiezklub noch mehr Strahlkraft und eine große Bühne gibt. Mit dem Gegner schließt sich auf kuriose Weise ein Kreis.

Wenn am Samstagabend um 18.30 Uhr die Partie angepfiffen wird, dann liegt das letzte Samstagabendspiel des FC St. Pauli in der Bundesliga genau 5040 Tage zurück – oder auch 720 Wochen. Fast 14 Jahre. Eine gefühlte Ewigkeit, im schnelllebigen Fußballgeschäft sowieso. Gegner damals wie diesmal: Mainz 05. Gleicher Ort, gleiche Zeit.

St. Pauli verlor letztes Bundesliga-Topspiel gegen Mainz

Ein besserer Ausgang wäre wünschenswert als an jenem bitterkalten 18. Dezember 2010, an dem die Kiezkicker eine 2:4-Niederlage hinnehmen mussten gegen die von Thomas Tuchel trainierte Überflieger-Truppe um die legendären „Bruchweg-Boys“ André Schürrle, Adam Szalai und Lewis Holtby. Schürrle traf ebenso doppelt wie Matthias Lehmann für St. Pauli.

Fast 14 Jahre her: der Mainzer Doppeltorschütze André Schürrle beim 4:2- Auswärtssieg im Duell mit St. Paulis Rouwen Hennings
imago/MIS

Fast 14 Jahre her: der Mainzer Doppeltorschütze André Schürrle beim 4:2- Auswärtssieg im Duell mit St. Paulis Rouwen Hennings

Denkwürdig war auch das Rückspiel, zugleich Saisonfinale. Während sich die Mainzer mit einem 2:1-Sieg als Tabellenfünfter in den Europapokal und aus dem alten Bruchwegstadion verabschiedeten, sagten die bereits abgestiegenen Kiezkicker der Bundesliga für sehr lange leise tschüs. Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit Freude. Ein Rampenlicht-Revival – auch wenn die Partie natürlich nicht annähernd mit dem Topspiel der Vorwoche zwischen Bayern und Leverkusen mithalten kann.

„Das ist eine schöne Sache“, sagt St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann zur prominenten Ansetzung. „Zum einen ist es am Spieltag durch die Anstoßzeit herausgehoben, steht deshalb im Fokus und sorgt beim einen oder anderen Spieler vielleicht noch für den Extra-Kick Motivation. Zum anderen sind Spiele am Millerntor unter Flutlicht noch mal spezieller als ohnehin schon. Es ist auf jeden Fall etwas Besonderes.“

Sky begleitet St. Pauli-Topspiel umfangreich im TV

TV-Sender Sky wird mit großem Aufwand übertragen, als Experte ist unter anderem Lothar Matthäus vor Ort und wird vor dem Spiel in der obligatorischen Runde mit St. Pauli-Präsident Oke Göttlich sprechen. Kommentator des Spiels ist Wolff-Christoph Fuss.

Erhöhte Aufmerksamkeit ist dem Kiezklub gewiss. Nicht erst jetzt. „Wir erleben ein großes Interesse an unserem Verein – auch von internationalen Medien“, berichtet Medienchef Patrick Gensing. „Das betrifft zum einen das Sportliche, zum anderen die Alleinstellungsmerkmale wie die neu gegründete Genossenschaft. Die Resonanz ist sehr positiv.“


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Das Interesse an St. Pauli nimmt durch den Aufstieg vor allem international zu. Die „New York Times“ berichtete vor wenigen Tagen groß über St. Paulis Gründung der Genossenschaft. Ein japanischer TV-Sender hat den Verein um Bildmaterial für einen Bericht gebeten und beim Auswärtsspiel der Braun-Weißen in Augsburg war ein TV-Team aus Thailand vor Ort. Das freut auch die DFL, die die Auslandsvermarktung vorantreibt und mit dem Kiezklub jetzt einen Verein in der Ersten Liga hat, der für besonderes Interesse sorgt.

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Der FC St. Pauli – ein Hingucker. Der erste echte Kracher am Millerntor – und unabhängig von Etikett und Anstoßzeit eindeutiges Topspiel – steigt aber erst in gut einem Monat: Dann ist der FC Bayern München zu Gast.

Internationales Interesse: Darum steht der FC St. Pauli wieder im Rampenlicht wurde gefunden bei mopo.de

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