„Ist ein anderes Leben!“ Ex-HSV-Trainer Reimers lebt in Osnabrück seinen Traum

„Ist ein anderes Leben!“ Ex-HSV-Trainer Reimers lebt in Osnabrück seinen Traum

Nach genau dieser Chance sehnte er sich. Ende September heuerte Pit Reimers beim VfL Osnabrück an und stürzte sich in sein erstes Abenteuer als Cheftrainer im Profibereich. Der frühere Erfolgscoach des HSV-Nachwuchses soll den krisengeplagten Drittligisten wieder in ruhigeres Fahrwasser führen. Nach zweieinhalb Wochen an der Bremer Brücke zieht Reimers im Gespräch mit der MOPO ein erstes Fazit und stellt fest: „Es ist ein anderes Leben – aber das wollte ich ja genau so.“

Es gibt viel zu tun, auch an freien Tagen. Den Sonntag nutzte Reimers zur Spielvorbereitung, jede Minute zählt. Denn nach der Länderspielpause geht es in die Vollen. Für den VfL und seinen jungen Trainer stehen in Bielefeld (20. Oktober), bei 1860 München (23. Oktober) und gegen Saarbrücken (26. Oktober) drei Partien binnen sieben Tagen an. Danach soll die Welt in Osnabrück freundlicher aussehen.

Reimers war 17 Jahre lang beim HSV angestellt

Der VfL ist in Not, genau deshalb heuerte Reimers bei den Niedersachsen an. Unter Vorgänger Uwe Koschinat war der Verein auf einen Abstiegsrang durchgereicht worden. Nachdem Reimers‘ Premiere in Wiesbaden (1:2) noch unglücklich verloren ging, folgte ein 1:0 gegen die „Zwote“ des VfB Stuttgart. Noch ist der VfL Letzter. Das aber soll sich zügig ändern.


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Die Begeisterung über die neue Aufgabe ist Reimers anzumerken. 17 Jahre lang war er beim HSV, nun also Osnabrück. „Natürlich ist es ein Unterschied“, stellt er fest. „Ich bin jetzt nicht mehr der Pit, den alle schon aus der U12 kennen, sondern bei einem ganz anderen Verein. Aber ich habe den Eindruck, dass ich wirklich gut nach Osnabrück und zum VfL passe. Es matcht total.“

Zu Reimers‘ Heimpremiere kamen fast 14.000 Fans

Tatsächlich stellt Reimers Parallelen zum HSV fest. „Das Schöne ist, dass man den VfL grundsätzlich mit dem HSV vergleichen kann, obwohl er ein wenig kleiner ist. Es ist ein absoluter Traditionsverein, die Bindung der Menschen zum Verein ist riesengroß.“

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Als Beleg diente Reimers sein Heimdebüt in der Vorwoche gegen den VfB. „Dass an einem Sonntagabend gegen eine zweite Mannschaft fast 14.000 Zuschauer ins Stadion kommen, ist außergewöhnlich. Das ist wirklich toll, man spürt eine große Wucht.“

Reimers will Osnabrück schnell ins Mittelfeld führen

Bei allem Enthusiasmus ist sich Reimers der Schwere seiner Aufgabe bewusst. Der VfL muss punkten, um nicht dauerhaft im Tabellenkeller zu versacken und Gefahr zu laufen, bis in die Regionalliga durchgereicht zu werden. Niemals in ihrer Vereins-Historie spielten die Lila-Weißen viertklassig. Reimers soll dafür sorgen, dass es so bleibt.

„Für uns wird es in den nächsten Wochen darum gehen, sich zu stabilisieren und von den hintersten Plätzen ins Mittelfeld zu schieben“, stellt er fest. „Über alles Weitere brauchen wir noch nicht reden.“ Verständlich, angesichts von neun Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Für Reimers steht erst mal etwas anderes im Vordergrund. „Für mich ging und geht es erstmal darum, einen Neustart auszurufen, auf allen Ebenen“, sagt der Coach, der im Vorjahr als Norddeutschlands Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde. „Mein Ziel ist es, einen Stimmungsumschwung herbeizuführen und die Leistung zu stabilisieren.“

Dem HSV bleibt Reimers weiterhin verbunden

Dabei kann Reimers auch auf zwei altbekannte Gesichter setzen. Die Abwehrspieler Maxwell Gyamfi (2020 bis 2022) und Niklas Wiemann (2020/21) hatte er bereits als U21-Trainer des HSV unter seinen Fittichen. Beide zählten zuletzt zur Startelf des VfL, die gegen Stuttgart gewann. Was zusätzlich half: Bereits vor knapp einem Jahr war Reimers beim VfL im Gespräch. Schon damals bereitete er sich akribisch auf ein mögliches Engagement in Osnabrück vor. Auch davon zehrte er nun in seinen ersten Wochen.

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Den HSV und Hamburg hat Reimers natürlich weiterhin im Blick, in Kürze aber wird er im 230 Autobahnkilometer entfernten Osnabrück richtig heimisch. Eine Wohnung hat der Trainer bereits gefunden, zeitnah steht der Umzug an. Fehlen nur noch die passenden Ergebnisse für das große Glück. Da bietet sich sofort eine hervorragende Chance. Reimers weiß: Sollte er den VfL am kommenden Sonntag in Bielefeld zum Derby-Sieg führen, hätte er die Herzen der Fans schon nach kurzer Zeit erobert.

„Ist ein anderes Leben!“ Ex-HSV-Trainer Reimers lebt in Osnabrück seinen Traum wurde gefunden bei mopo.de

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